Glanzleistung
70 Jahre Nordrhein-Westfalen, UK 33/2016 (Seite 10: „Das Land, in dem wir Leben“) und UK 36/2016 (seite 7: „gute Partnerschaft“)UK -70 Jahre NRW
Über die Jahrhunderte hinweg prägten stets Höhen und Tiefen im Wechsel unser Vaterland und somit auch unsere heimische Region. Diese Zeiten prägten auch die Schreiber unserer Kirchenlieder im Laufe der Geschichte, wie in UK zutreffend geschildert. Hier sei stellvertretend für weitere Liedertexter Philipp Nicolai genannt, der im Jahr 1599, als die Pest in unserem Land – so auch in der westfälischen Stadt Unna –, in der er damals tätig war, fast die Hälfte der Bevölkerung dahinraffte. Gerade in dieser Zeit vermittelten diese Liedtexte den Menschen Mut, Hoffnung und Zuversicht, so sicherlich auch in der Zeit des Wiederufbaus unseres Vaterlandes nach den schweren Wirren des Zweiten Weltkriegs, als unser Land in Schutt und Asche darnieder lag.
Es ist wirklich eine Glanzleistung gewesen, die 1946 mit der Gründung des neuen Bindestrich-Landes Nordrhein-Westfalen „in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ vollzogen wurde. Niemand hätte zu dieser Zeit ahnen können, dass schon bald das „Made in Germany“ – ganz besonders durch NRW und Südwestfalen – in der großen, weiten Welt gefragt sein würde.
Albert H. Hoffmann, Arnsberg-Müschede
Schubladendenken
Christenverfolgung, UK 38/2016 (Seite 2: „Wir bedeuten ihnen nichts“; Seite 5: Kommentar „Weggeschaut“); UK 39/2016 (Seite 14: Leserbrief „Niemand erhebt seine Stimme“) und UK 40/2016 (Seite 14: Leserbrief „Eintreten gegen Christenverfolgung“)
Michael Diener vom Gnadauer Verband möchte, dass wir uns für die leidenden Christen im Nahen Osten einsetzen. Gerne, aber ich habe meine Schwierigkeiten mit diesem Schubladendenken: Ganze Stadtviertel werden bombardiert, Krankenhäuser, Hilfstransporte. Da frage ich nicht: „Wer ist Christ? – Ich helfe euch!“
Auch frage ich mich, wie es möglich ist, dass angeblich syrische Christen den Diktator Baschar al-Assad unterstützen. Ich habe noch nie gehört, dass Michael Diener und die Vertreter dieser Christen gegen Folter in den Gefängnissen Assads und den Abwurf von Fassbomben über Wohngebieten demonstriert haben.
Friedhelm Kuhl, Hagen
Einander annehmen in versöhnter Liebe
UK 40/2016, Ökumene (Seite 2: „Vergebung und Aufbruch“)
In dem Artikel heißt es, das Ziel ökumenischen Bemühens sei explizit das gemeinsame Abendmahl von Protestanten und Katholiken. Eine schnelle Lösung werde es aber aller Voraussicht nach nicht geben, da grundlegende Fragen des Kirchen- und Amtsverständnisses bis heute nicht beantwortet worden seien.
Dieser „Beantwortung“ bedarf es meines Erachtens überhaupt nicht. Kirchenverständnis hin und Amtsverständnis her, es wäre doch so einfach, in dem jeweils Anderen die Schwester oder den Bruder in Jesus Christus zu sehen, ihn in versöhnter Liebe anzunehmen, ihn zu akzeptieren, wie er ist, ihn in seinem Anderssein zu achten und zu bejahen. Dann wäre gegenseitige Gastfreundschaft auch und gerade beim Heiligen Abendmahl die Voraussetzung – und nicht die Folge – theologischer Dispute und der Suche nach gemeinsamen Antworten auf Fragen, die die Konfessionen heute noch trennen.
Die Suche nach den biblischen Wahrheiten könnte dann als begleitender Prozess verstanden werden. Dem Streben nach Ökumene könnte auf ganz einfache Weise Rechnung getragen werden. Wir brauchen keine Einheitskirche, keine Einheitlichkeit, auch nicht in der Lehre, wir brauchen Einheit in der Vielfalt und Vielfalt in der Einheit, und die kann ohne sofortigen theologischen Konsens hergestellt werden. Dazu gehört auch, zwischen Glaubensgrund und Glaubensmantel zu unterscheiden.
Jetzt – im Jubiläumsjahr – fast 500 Jahre nach Beginn der Reformation – wäre es an der römischen Kirche, ein Zeichen zu setzen, es der evangelischen Kirche gleichzutun und eucharistische Gastfreundschaft zu gewähren. Wenn alle getauften Christen zum „Leib Christi“ gehören und die Taufe als Fundament des Christseins gegenseitig anerkannt ist, dann ist der „Leib Christi“ größer als jede konfessionelle Gestalt von Kirche. Horst-Rainer Schewe, Welver