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Leserbriefe

Und darum ging es in unserem Leitartikel in UK 22. Dass manche Formulierungen in der Kirche dagegen „bemüht und langweilig“ daherkommen, ist unserem Leser Volkert Bahrenberg aufgefallen.

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Bemüht und langweilig
UK 22/2018, Verkündigung (Leitartikel Seite 1: „Andern ein Licht sein“, Seite 2: „Bedford-Strohm: Das Kreuz ist etwas Kostbares“)
Welch ein interessanter Gegensatz: Auf Seite 1 geht‘s um das Verkündigen anhand des Bischofs Curry, der anlässlich der könglichen Hochzeit in England gepredigt hat. Fazit: „Wer selber brennt, kann anderen ein Licht sein.“
Dann auf der nächsten Seite unser evangelischer Ratsvorsitzender Bedford-Strohm über das „christliche Kreuz“. Da muss man die zitierten Sätze mindestens zwei Mal lesen, um diese Richtigkeiten wenigstens zu erahnen. Sehr bemüht – und sehr langweilig. Der Ratsvorsitzende ist sicher ein passender Repräsentant der EKD.
Volkert Bahrenberg, Warstein

 

– weitere Leserbriefe

 

Weit mehr als etwas Alltägliches
UK 21/2018, Glauben weitergeben (Seite 9: „Warum ich glaube“)
Höchst begrüßenswert ist, was da von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Verbindung mit zwei ihrer besonderen Einrichtungen in Sachen christlichen Glaubens auf den Weg gebracht worden ist: Junge Menschen einerseits persönlich (über ein „Gesicht“), andererseits digital (unter anderem über den You-Tube-Kanal) anzusprechen. Erfreulich auch, dass die Protagonistin („Jana“) ihre Erfahrung mit Gott als Ausgangspunkt ihrer christreligiösen Sozialisation erkannt hat.
Seitens der Projektleitung sollte aber auch darauf hingewirkt werden, die objektiv gegebenen, insbesondere biblisch vorliegenden Glaubensbestimmungen einzubringen; Beispiel: Der Glaube aber ist die Grundlage (griechisch: hypóstasis) dessen, was man erhofft, der Beweis (griechisch auch: élenjchos) für Dinge, die man nicht sieht (Hebräer 11,1).
Damit ist der Glaube weit mehr als nur „etwas Alltägliches“ (so unsere Protagonistin). Glaube ist, formalisiert gesehen, die irdisch beginnende Zurüstung auf die Wirklichkeit Gottes, der wir nicht zugehören, sondern auf die wir (als Gläubige) immer stärker zugehen.
Dr. theol. Dieter Burkert, Dortmund

 

Worte und Wörter
UK 22/2018, Sprache (Seite 16: „Buch über die Herkunft von Wörtern wie ‚uselig‘“)
Mein Kommentar ist kurz: Wörter sind Buchstaben, Worte sind Gedanken. Oder reden wir neuerdings von den Wörtern Gottes?
Götz Trenkler, Dortmund

Ist wenigstens das Brautpaar echt?
UK 23/2018, Kurioses bei Hochzeitsfeiern (Seite 12/13: „Die trauen sich was!)“
Der Kollege am Telefon klang heiser. Ob ich für ihn am Samstag eine Trauung übernehmen könne, er habe eine Halsentzündung und könne kaum sprechen.
Natürlich sprang ich ein. In der Sakristei stieß ich auf eine mir nicht bekannte Frau. Die Küsterin habe heute eine wichtige Familienfeier, und sie sei die Vertretung. Bald kam ein junger Mann in die Sakristei. Der Organist sei auf einer Fortbildung, und er vertrete ihn heute. Alles kein Problem.
Zu Beginn der Trauung stellte ich mich als ortsfremder Pfarrer der Festgemeinde vor. Der Ortspastor sei leider erkrankt und habe mich um Vertretung gebeten. Auch die Küsterin sei heute nicht da und habe eine Vertretung geschickt. Und auch der Organist sei nicht der übliche, der sei auf einer Fortbildung und habe seinen Kollegen geschickt. Und so wolle ich doch vor Beginn der Trauung fragen, ob denn wenigstens das Brautpaar echt sei oder ob es auch Vertreter entsandt hätte?
Es wurde eine schöne fröhliche Feier – mit originalem Brautpaar und den Vertretern.
Peter Lübbert, Pfarrer i. R, Dortmund