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Lediglich eine Atempause

Kirchendelegation reiste nach Ungarn und Serbien. Bedford-Strohm: Grenzkontrollen dürfen nur eine „Notmaßnahme“ sein

Christoph Pueschner / Diakonie K

RÖSZKE – Aus Sicht des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sind die von der Bundesregierung angeordneten Grenzkontrollen nur als vorübergehende Notmaßnahme zu rechtfertigen. Sie dürften lediglich als Atempause in einer Krisensituation gesehen werden und „nie und nimmer dazu führen, dass sich Deutschland seiner Pflicht entzieht mitzuhelfen, Flüchtlinge würdig zu empfangen“, sagte der bayerische Landesbischof am Rande eines Besuchs bei Flüchtlingen in Ungarn und Serbien.

Bedford-Strohm sagte, Abschreckung dürfe nie eine Reaktion auf Flüchtinge sein. „All die Menschen, die aus Verzweiflung über Terror, Krieg und Gewalt nach Deutschland kommen, mit Stacheldraht oder Elektrozäunen zu empfangen, steht zutiefst im Widerspruch zu den christlichen Grundorientierungen Europas“, sagte Bedford-Strohm, der sich  am Sammelpunkt von Flüchtlingen in Röszke an der ungarisch-serbischen Grenze ein Bild von der Lage gemacht hatte.
Der EKD-Ratsvorsitzende warnte vor dem Auseinanderbrechen Europas. Wenn das Christentum eine besondere Rolle bei den europäischen Werten spielen solle, dann müsse das bedeuten, dass die Grundlagen des Christentums auch „wirklich im Kosmos Europa vorkommen“. Beim Umgang mit Flüchtlingen in Ungarn, etwa am Ostbahnhof in Budapest oder in Röszke, sei „davon nicht viel spüren“.
Begleitet wurde Bedford-Strohm unter anderem von Cornelia Füllkrug-Weitzel, der Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.