Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch die gesetzlichen Krankenkassen stoppen. “Homöopathie macht als Kassenleistung keinen Sinn”, schrieb der SPD-Politiker auf der Online-Plattform X (früher Twitter). “Auch den Klimawandel können wir nicht mit Wünschelruten bekämpfen. Die Grundlage unserer Politik muss die wissenschaftliche Evidenz sein.”
Wie der “Spiegel” am Mittwoch berichtete, verschickte Lauterbachs Ministerium ein Empfehlungspapier an andere Ministerien, in dem mögliche Einsparungen bei der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgelistet werden. Darin heißt es dem Bericht zufolge: “Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden.” Und weiter: “Aus diesem Grund werden wir die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen und damit unnötige Ausgaben der Krankenkassen vermeiden.” Zusatzversicherungen sollten aber weiter möglich sein.
Schon im vergangenen Jahr hatte Lauterbach angekündigt, diese Option zu prüfen. Allerdings würden durch die Maßnahme höchstens zehn Millionen Euro eingespart, räumte der Minister ein.
Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU), kritisierte die Pläne. “Anstelle von grundsätzlichen Überlegungen zur Sanierung der Kassenfinanzen verliert sich der Minister nun im Klein-Klein”, sagte Sorge der Düsseldorfer “Rheinischen Post” (Freitag). “Die geplante Streichung der homöopathischen Leistungen ist eine Nebelkerze, die von der offensichtlichen bisherigen Untätigkeit in dieser Legislaturperiode ablenken soll.”
Die Diskussion darüber sei richtig und wichtig, allerdings werde es nur mit diesem Schritt nicht gelingen, nachhaltige Stabilität in der GKV zu schaffen, sagte der CDU-Politiker und mahnte: “Wir brauchen jetzt echte Reformen.”