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Lauterbach verteidigt geplante Teillegalisierung von Cannabis

Die geplante teilweise Freigabe von Cannabis hat viel Kritik ausgelöst. Bundesgesundheitsminister Lauterbach verteidigt sein Vorhaben und kündigt Präventionsprogramme zum Schutz für Minderjährige an.

Die von der Bundesregierung geplante teilweise Freigabe von Cannabis hat viel Kritik ausgelöst
Die von der Bundesregierung geplante teilweise Freigabe von Cannabis hat viel Kritik ausgelöstImago / teutopress

Die von der Bundesregierung geplante teilweise Freigabe von Cannabis hat ein unterschiedliches Echo ausgelöst. Im Mittelpunkt der Diskussion steht vor allem der Schutz von Kindern und Jugendlichen. Kritik kam unter anderem vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigte indes das Vorhaben und erhielt zumindest teilweise Rückendeckung vom Drogenbeauftragten der Bundesregierung.

Lauterbach und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatten Eckpunkte zur geplanten Teillegalisierung von Cannabis vorgestellt. Lauterbach stimmte in den ARD-„Tagesthemen der Kritik in puncto Jugendschutz prinzipiell zu. Er sehe jedoch, „dass die bisherige Strategie nicht gewirkt hat, sondern dass die Lage immer schlimmer wird“. Dem wolle die Regierung etwas entgegensetzen. Lauterbach kündigte in diesem Zusammenhang Präventionsprogramme für Kinder und Jugendliche an, „die über die Gefahren des Konsums informieren“. In der Sendung RTL aktuell unterstrich der SPD-Politiker zudem, dass eine Abgabe der Droge an Kinder und Jugendliche „streng bestraft“ werde.

Angriff auf Kinder- und Jugendschutz

Dagegen erwartet Unions-Fraktionsvize Dorothee Bär (CSU), mit den angekündigten Cannabis-Clubs halte die Ampel-Koalition „junge Menschen nicht von Drogen fern, sondern führt sie geradezu an Konsum heran“. In der Augsburger Allgemeinen kritisierte die Unionsexpertin für Jugend- und Familienpolitik das zentrale Vorhaben der Regierung daher als „frontalen Angriff auf den Kinder- und Jugendschutz“.

Suchtvorbeugung an Schulen

Nachbesserungsbedarf in diesem Bereich sieht auch der Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Burkhard Blienert (SPD) begrüßte die Eckpunkte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe  zwar als „wichtigen Schritt zu mehr Gesundheits- und Jugendschutz und zu mehr Prävention“. Es gebe aber noch einiges zu tun. Blienert mahnte mehr „örtliche Prävention und Suchthilfe“ an. Vor allem müsse es „an jeder Schule“ Angebote zur Suchtvorbeugung geben, sagte der Drogenbeauftragte.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte begrüßte die Ankündigung Lauterbachs, den Kinder- und Jugendschutz in den Vordergrund zu stellen. Wie genau der Gesundheitsminister das erreichen wolle, gehe jedoch „aus dem aktuellen Entwurf nicht hervor“, sagte Verbandssprecher Jakob Maske der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

Verbot bis 25 Jahre sinnvoll

Maske zufolge ist es rechtlich zwar sinnvoll, den Cannabis-Konsum ab 18 Jahren freizugeben. „Medizinisch gesehen wäre ein Verbot bis zum Alter von 25 Jahren aber sinnvoll“, unterstrich er.