Pflege im Heim ist teuer und wird immer teurer. Gesundheitsminister Lauterbach spricht von bis zu 4.000 Euro und will seine Reform der Pflege im Herbst vorstellen.
Die Eigenanteile in der Pflege könnten aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf bis zu 4.000 Euro ansteigen. “Viele Ältere haben Angst davor, ins Pflegeheim zu müssen, weil die Eigenanteile aktuell je nach Bundesland zwischen 2.600 Euro und 3.300 Euro liegen. Wenn wir nichts dagegen machen, kommen wir in ein paar Jahren auf Eigenanteile von 4.000 Euro pro Monat”, sagte der Minister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
Daher brauche es dringend eine Finanzreform der Pflege, betonte Lauterbach. Es sei unwürdig, wenn sich Menschen im Rentenalter um ihre spätere Pflege Sorgen machen müssten. Nach der parlamentarischen Sommerpause werde er einen Vorschlag zur Reform der Pflege vorlegen.
Anders als bei der Krankenversicherung, die im Normalfall für alle notwendigen Kosten zur ärztlichen Versorgung aufkommt, übernimmt eine Pflegeversicherung nur einen Teil der Pflegekosten. Der Eigenanteil für die Pflege im Heim steigt dabei seit Jahren. Zuletzt lag er im Bundesdurchschnitt bei 2.871 Euro, 211 Euro mehr als im Jahr zuvor. Es gibt zudem erhebliche regionale Unterschiede.
Gründe für die Mehrkosten sind vor allem gestiegene Energie- und Lebensmittelkosten sowie höhere Löhne der Pflegekräfte. Seit September 2022 werden sie nach Tarif bezahlt. Um das Finanzierungsproblem zu lösen, gibt es aus der Politik sowie von Verbänden zahlreiche Vorschläge. Diese reichen von einer Deckelung des Eigenanteils bis hin zu einer Pflegevollversicherung. Letztere ist aus Sicht von Kritikern aber nicht finanzierbar.