Die evangelische Landjugend in Bayern (ELJ) fürchtet wegen der jüngsten Wahlergebnisse der „U 18-Wahl“ einen Rechtsruck bei den jungen Wählern. Gerade in ländlichen Regionen hätten viele von ihnen für die AfD gestimmt, stellt der kirchliche Verband am Mittwoch in einer Mitteilung fest. Im Stimmkreis Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen etwa habe die rechtsextreme Partei mit 16,5 Prozent die zweithöchste Zweitstimmen-Zahl bekommen. Jugendforscher würden von einem deutlichen Rechtsruck unter den 14- bis 29-Jährigen sprechen, heißt es in der Mitteilung.
Die ELJ fordert deshalb die bayerischen Landkreise auf, Partnerschaften für Demokratie einzurichten und Fördermittel des Bundes dafür abzurufen. Mit dem Förderprogramm „Demokratie leben“ unterstütze das Bundesjugendministerium den Aufbau lokaler Partnerschaften für Demokratie. Bis zu 140.000 Euro jährlich könnten abgerufen werden, sagte Felicia Höchsmann, stellvertretende Landesvorsitzende der ELJ. Noch bis 19. Juni könnten Landkreise am Interessenbekundungsverfahren des Förderprogramms teilnehmen.
„Die Stärkung der Demokratie ist seit Gründung der Landjugend vor 70 Jahren eines unserer wichtigsten Themen“, sagte Höchsmann. Sie verwies auf die Fach- und Koordinierungsstelle in den oberfränkischen Landkreisen Wunsiedel und Hof, mit der die ELJ zusammenarbeite. Referenten des Verbandes würden Workshops wie „Stammtischparolen widerstehen“ in den Dörfern anbieten. (00/1633/29.05.2024)