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Landesverwaltung im Südwesten besitzt jetzt eigene KI

Eine Künstliche Intelligenz namens „F13“ wird künftig die Arbeit der baden-württembergischen Landesverwaltung unterstützen. Sie könne beispielsweise alle Landtagsdrucksachen einlesen, Zusammenfassungen erstellen und Fragen von Mitarbeitern dazu beantworten, sagte Digitalisierungsminister Thomas Strobl (CDU) am Dienstag in Stuttgart. Die Daten würden ausschließlich auf einer eigenen Cloud gespeichert und flössen nicht ins Ausland, betonte er.

Strobl sieht im Einsatz von KI auch „große Chancen“ im Kampf gegen Verbrechen, Spionage und Sabotage. Damit Baden-Württemberg nicht nur Lizenznehmer der USA oder Asiens werde, habe man eine eigene KI entwickelt. „Wir vergöttern diese Technik nicht“, betonte Strobl – sie solle den Menschen dienen. Der Name „F13“ erkläre sich dadurch, dass Computer häufig über zwölf Funktionstasten verfügten – die KI sei eine virtuelle 13. Taste.

Florian Stegmann, Chef der Staatskanzlei, sieht in dem KI-Assistenten auch eine Hilfe gegen den Fachkräftemangel. So könne sie Mail-Entwürfe verfassen, Gliederungen von Präsentationen schreiben oder Vermerke entwerfen. Mit der eigenen Verwaltungs-KI wolle man gleichzeitig verhindern, dass Mitarbeiter sensible Daten extern bei ChatGPT einspeisten, um sich dort Unterstützung zu holen. Baden-Württemberg werde die KI zudem anderen Bundesländern und dem Bund zur Verfügung stellen – man hoffe, dass sie dort auch zum Einsatz kommen werde.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sprach sich für einen innovativen Umgang mit der KI aus. „Stillstand und technisch einseitige Abhängigkeiten werden wir uns nicht leisten können“, sagte er. (2540/12.11.2024)