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Landestierschutzverband: Beim Festessen auch an Tierschutz denken

Der Landestierschutzverband Baden-Württemberg fordert dazu auf, für die Feiertage und den Jahreswechsel auf Produkte aus Tierquälerei zu verzichten. In einer Mitteilung vom Dienstag bittet der Verband, auf den Braten aus Massentierhaltung, gefährdete Meerestiere oder Tierqual-Delikatessen wie Gänsestopfleber und lebend „frisch“ gehaltene Krebstiere zu verzichten.

Im Turbomastverfahren, so der Landestierschutzverband, nähmen die auf schnelles Wachstum gezüchteten Puten und Masthähnchen viel zu schnell zu. Die Folge seien Knochendeformationen und Brüche sowie Kannibalismus. Verletzte und tote Tiere seien an der Tagesordnung und von den Produzenten einkalkuliert. „Wenn tierische Gerichte auf den Tisch kommen, achten Sie darauf, dass die verwendeten Zutaten aus artgerechter Haltung oder nachhaltiger Nutzung stammen“, bittet der Vorsitzende Stefan Hitzler die Verbraucher. „Echte Nächstenliebe schließt unsere Mitgeschöpfe mit ein.“

Bei Meeresfisch solle darauf geachtet werden, dass die jeweiligen Fischbestände nicht schon völlig überfischt sind, durch die Fangmethoden jede Menge „Beifang“ zu Tode komme oder durch Schleppnetze der Meeresboden zerstört werde. Wer den Raubbau in den Ozeanen nicht unterstützen wolle, meide beim Einkauf Rotbarsch, Seezunge, Seeteufel, Dornhai (Schillerlocke) und Krabben. Eine besonders grausame Tierquälerei sei die Zubereitung von Hummern, die lebend in kochendes Wasser geworfen würden. Ebenso grausam sei der Leidensweg der Krebstiere. Direkt nach dem Fang würden die Scheren der Hummer mit straffen Gummibändern zusammengebunden und die Tiere in riesigen Meerwassertanks dicht gepackt, oft über Wochen, lebend „zwischengelagert“. Dabei kämen rund 30 Prozent der Tiere ums Leben.

Für Stopfleberprodukte würden Enten oder Gänse über Wochen täglich mehrmals zwangsgefüttert, indem man ihnen gewaltsam über ein Metallrohr kalorienreichen Futterbrei direkt in den Magen stopft. Die bei Gourmets beliebte „Foie gras“ werde aus der durch diese grausame Tortur entstandenen, bis auf das Zehnfache einer normalen Geflügelleber angewachsene Fettleber der gequälten Tiere hergestellt. Gänseleberpastete sei somit ein Produkt aus einem hochgradig erkrankten Organ. In Deutschland sei es zwar schon seit Langem verboten, Tiere derartig zwangszufüttern, trotzdem seien die so in Frankreich, Ungarn und Bulgarien hergestellten Produkte überall zu kaufen. (3047/19.12.2023)