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Landeskriminalamt: Mehr als 169 Kinder in Bayern gelten als vermisst

In Bayern werden aktuell 169 Kinder unter 14 Jahren vermisst (Stichtag 19. Mai 2025). Diese Zahlen seien jedoch nur eine Momentaufnahme, die sich schnell ändern könne, da glücklicherweise ein Großteil der Kinder bereits nach wenigen Tagen wohlbehalten wieder nach Hause zurückkehre, teilte das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) zum „Tag der vermissten Kinder“ mit. Dieser findet jährlich am 25. Mai statt. Im vergangenen Jahr seien insgesamt 1.069 Kinder vermisst und davon 979 Fälle aufgeklärt worden, hieß es weiter.

Von den 169 aktuell vermissten Kindern gelten 73 als sogenannte „Ausreißer“, die wiederholt weglaufen und wieder zurückkommen. 86 der vermissten Kinder seien ihren Eltern oder ihrem Vormund entzogen worden, zum Beispiel wegen Streitigkeiten um das Sorgerecht. Bei acht Kindern handele es sich um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, bei denen allerdings hinreichende Erkenntnisse vorlägen, dass Bayern nur eine Zwischenstation dargestellt habe und sie inzwischen weitergereist seien.

Minderjährige gelten als vermisst, sobald sie ihr gewohntes Umfeld verlassen haben und ihr Aufenthaltsort unbekannt ist, so das BLKA. Beim Verschwinden von Kindern und Jugendlichen sei es besonders wichtig, schnell und koordiniert zu handeln. Solange dann eingeleitete Ermittlungen nichts anderes ergäben, werde immer von einer Gefahr für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit des Betroffenen ausgegangen. In Bayern würden alle Fahndungen zentral in der Vermisstendienststelle des BLKA gebündelt, die auch die Arbeit der jeweiligen Polizeidienststellen unterstützt. Um Erkenntnisse für aktuelle Fälle zu gewinnen, erforsche das BLKA laufend Hintergründe zu den Vermisstenfällen von Kindern. (1704/22.05.2025)