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Landeskirchen für Anlaufstelle für Missbrauchsopfer

Berlin – Die protestantischen Landeskirchen haben sich für eine zen­trale evangelische Anlaufstelle für Opfer sexuellen Missbrauchs ausgesprochen. Man sei einverstanden, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) als Dachorganisation eine externe qualifizierte Person oder Beratungsstelle beauftrage, heißt es in einem in Berlin gefassten Beschluss der Kirchenkonferenz, dem Zusammenschluss der 20 Landeskirchen.
Die Stelle soll von kirchlichen Strukturen unabhängig sein und als eine Art Lotsenstelle für Betroffene sexueller Gewalt zur Verfügung stehen. Die komplizierte föderale Organisation der evangelischen Kirche gilt als ein Hindernis für Opfer, wenn sie auf der Suche nach Hilfe und dem richtigen Ansprechpartner sind. Ein Sprecher der EKD hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass das Thema Missbrauch in diesem Jahr auch die EKD-Synode, die vom 11. bis 14. November in Würzburg tagt,  beschäftigen und die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle dabei eine Rolle spielen wird.
Aus dem Beschluss der Kirchenkonferenz geht zudem hervor, dass die Landeskirchen bis zu fünf Vertreter von Kirchenleitungen zu Beauftragten für das Thema Missbrauch ernennen wollen. Sie sollen gemeinsam im öffentlichen Diskurs Stellung nehmen und die mit dem Thema verbundenen Aufgaben innerkirchlich und gesellschaftlich voranbringen, heißt es. epd/UK