Die Lippische Landeskirche hat Antisemitismus verurteilt. „Wir werden gegen jede Form von Antisemitismus Widerstand leisten“, heißt es in einer am Montag von der Lippischen Landessynode in Detmold einstimmig verabschiedeten Solidaritätserklärung. „Als Christinnen und Christen stellen wir uns vor unsere jüdischen Geschwister, deren Sicherheit nun noch bedrohter ist als zuvor schon.“ Dass 85 Jahre nach der Reichspogromnacht Juden in Deutschland nicht sicher seien, sei unerträglich.
Ebenso werden in der Erklärung pauschale Verdächtigungen sowie eine wachsende Islamfeindlichkeit beklagt. „Wir werden weiter eintreten für ein friedliches und fruchtbares Zusammenleben der Religionen“, erklärte die Landessynode. Dieses solle aktiv gemeinsam gestaltet werden.
Betrauert würden „die vielen mit unvorstellbarer Grausamkeit ermordeten Menschen in Israel“, hieß es in der Erklärung. Für die Angehörigen, die Verletzten sowie für die Freiheit der noch verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Terrororganisation Hamas werde gebetet.
Niemals dürfe das Existenzrecht des Staates Israel infrage gestellt werden, unterstrich die Landessynode. Die Demokratie in Israel müsse geschützt und bewahrt werden. Zugleich sei auch das Recht des palästinensischen Volkes auf eine selbstbestimmte Staatsform zu wahren und zu verwirklichen.
Die Erklärung wurde von den beiden jüdischen und muslimischem Gästen begrüßt, die zuvor gemeinsam ein Grußwort vor der Synode gehalten hatten. „Wir haben alle Solidarität nötig“, sagte der jüdische Musikprofessor Matitjahu Kellig von der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold. Wichtig sei es, „die Solidarität wirklich zu fühlen und zu leben“. Nihat Köse vom islamischen Kommunikationszentrum in Detmold erklärte: „Wir dürfen uns nicht spalten lassen.“ Die Menschlichkeit müsse über allem stehen.