Das baden-württembergische Kunstministerium zieht Konsequenzen aus den Recherchen zu dem Künstler Hans Thoma: Der Hans-Thoma-Preis heißt künftig Landespreis für Bildende Kunst Baden-Württemberg. Thoma habe Ansichten vertreten, die im Widerspruch zur Ausrichtung des Preises stehen, teilte Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart mit. Er verkörpere ein völkisches und antimodernes Weltbild.
Eine 2022 veröffentlichte, vom Wissenschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie von Frank Engehausen von der Universität Heidelberg hatte ergeben, dass sich der Maler und Grafiker Hans Thoma (1839 – 1924) in späteren Jahren in völkischen Kreisen bewegte und sich auch antisemitisch äußerte. Die Forschung von Marcel van Eeden habe nun weitere Belege für Thomas völkische und antisemitische Einstellung erbracht, hieß es weiter. Thoma war von 1899 bis 1919 Direktor der Kunsthalle Karlsruhe.
Der mit 25.000 Euro dotierte Landespreis wird alle zwei Jahre verliehen. Er würdigt nach eigenen Angaben Künstlerinnen und Künstler, „deren Schaffen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der neueren Kunst darstellt“. Staatssekretär Arne Braun ergänzte, dass der Ort der Verleihung, Thomas Geburtsort Bernau im Schwarzwald, beibehalten werde. (0459/29.02.2024)