Mit einem feierlichen Gedenkakt erinnert die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg am 21. April (Sonntag) an die Befreiung des Konzentrationslagers vor 79 Jahren. Rund 600 Gäste aus aller Welt, darunter Überlebende und Angehörige ehemaliger Häftlinge, erwarte die Gedenkstätte, wie sie am Dienstag in Flossenbürg mitteilte. Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) sowie der Regensburger Universitätspräsident Udo Hebel sind ab 14 Uhr als Redner angekündigt. Für die Familien der Opfer spricht laut Mitteilung Youp Zwolschen, dessen Großvater das KZ Flossenbürg überlebte. Eine Kranzniederlegung auf dem Platz der Nationen sei im Anschluss geplant.
In einem „Zelt der Begegnung“ vor der ehemaligen Kommandantur seien zudem vom 19. bis 21. April Besucher eingeladen, untereinander und mit den Mitarbeitern der Gedenkstätte ins Gespräch zu kommen. Das „Zelt der Begegnung“ werde am 19. April um 16 Uhr geöffnet. Den Auftakt bilde ein Gesprächsangebot über die Arbeiten des Fotoklubs Flossenbürg, der seit 50 Jahren den Ort und das Leben in Flossenbürg dokumentiert.
Am Samstag und Sonntag könne auch das ehemalige Verwaltungsgebäude der Deutschen Erd- und Steinwerke sowie das Steinbruchgelände besichtigt werden. Nach der Einstellung der kommerziellen Nutzung des Areals am 31. März 2024 sollen Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und zur Zukunft des Areals gegeben werden, hieß es weiter.
Im ehemaligen Arrestgebäude wird den Angaben zufolge am 20. April zudem die Wanderausstellung „I Deportati del Trasporto 81 Bolzano – Flossenbürg, 5-7 Settembre 1944“ eröffnet. Die Ausstellung wurde von der ANED Pavia, dem italienischen Verband ehemaliger Deportierter in nationalsozialistischen Lagern, gemeinsam mit Überlebenden und Angehörigen kuratiert.
Das Konzentrationslager Flossenbürg wurde am 23. April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit. Bei ihrer Ankunft fanden Angehörige der 90. US-Infanteriedivision der 3. US-Armee noch etwa 1.500 schwerkranke und geschwächte Häftlinge im Lager vor. Wenige Tage vor Ankunft der US-Amerikaner hatte die SS ungefähr 15.000 Häftlinge des Stammlagers Flossenbürg auf sogenannte Todesmärsche in Richtung Süden getrieben. (00/1120/09.04.2024)