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Kurzkritiken zu den Kinofilmen der Woche

In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 22. Februar, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:

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Im äußersten Norden von Indien, in der Provinz Punjab, erbaute der Schweizer Architekt Le Corbusier Anfang der 1950er-Jahre die Stadt Chandigarh, die für eine halbe Million Menschen konzipiert wurde. Die Provinzmetropole sollte ein Leben im Einklang mit der Natur und ein menschenfreundliches Zusammenleben garantieren. Die eindrucksvollen Gebäude, darunter auch der “Chandigarh Capitol Complex”, sind erstaunlich gut erhalten, weil Corbusier Änderungen verbot. Der vielschichtige Dokumentarfilm zeigt aber auch die Folgen dieser Musealisierung auf, die auf die Herausforderungen der Gegenwart wie etwa das massive Bevölkerungswachstum nicht flexibel genug reagieren kann. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622229/kraft-der-utopie-leben-mit-le-corbusier-in-chandigarh

 

Nach dem Tod ihrer Mutter verlebt eine Jugendliche wortkarg und in sich gekehrt ihre Teenager-Jahre. Sie meidet die neue Familie ihres Vaters und ihre Mitschülerinnen. Das Grab eines Verstorbenen aus der viktorianischen Zeit ist ihr Refugium, und als der Tote durch einen Blitzschlag zum Leben erweckt wird, findet sie einen Seelenverwandten und neues Selbstbewusstsein. Mit vielen 1980er-Jahre-Bezügen hangelt sich der Genre-Mix durch allerlei Filmzitate und popkulturelle Bezüge. Dabei findet er aber weder zum Kern der bei Mary Shelley entlehnten Geschichte noch zu den Stärken der miteinander vermengten Genres. – Ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622133/lisa-frankenstein

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Zwischen der ersten Fotokamera und den Milliarden Smartphones, mit denen die Welt heute permanent fixiert und manipuliert wird, liegen kaum zwei Jahrhunderte. Im Verbund mit Webcams und Plattformen wie YouTube oder TikTok ist daraus ein allumfassendes Netz entstanden, dem man sich kaum noch entziehen kann. Der Essayfilm zeichnet die daraus resultierenden Folgen für Menschen und die Bilder nach. Seine Fülle an disparaten Eindrücken aus der digitalisierten Gegenwart trägt jedoch nicht zur Differenzierung bei, sondern verdichtet sich vielmehr zu einer finsteren Drohkulisse. Der Film verharrt im Dauerzustand des Unbehagens und der Betroffenheit und schafft es nicht, Möglichkeiten gegen die Beliebigkeit der Bilderflut aufzuzeigen. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621075/and-the-king-said-what-a-fantastic-machine

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Eine Studentin bandelt mit einem jungen Millionärserben an. Die Chemie zwischen beiden stimmt, der gutaussehende Charmeur scheint ein guter Fang zu sein. Allerdings lebt er nicht allein, sondern zusammen mit einem anderen Mann, der in einem Hundekostüm die Rolle seines Haustiers einnimmt. Nach einigem Zögern akzeptiert die Frau das absonderliche Verhalten, doch stellt sich dieses als alles andere als harmlos heraus. Der Horrorfilm ist gänzlich auf seine skurrile Prämisse aufgebaut, vermag das Potenzial dieser schrägen Idee aber nicht auszunutzen und gerät zur drögen, gänzlich einfallslosen Genreware. – Ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621775/good-boy

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Drei Teenager haben alle Hände voll zu tun, als auf einer alten Geisterbahn durch Blitzeinschlag drei Holzfiguren lebendig werden. Mit ihren magischen Fähigkeiten richten Hexe, Riese und Rumpelstilzchen im Freizeitpark viel Unheil an. Doch dann beschließen die Jugendlichen, die Geister zur Rettung des Freizeitparks einzusetzen. Die Neuerzählung einer DDR-Fernsehserie vermag trotz der prominenten Besetzung (u.a. Anna Schudt, Peter Kurth, David Bennent, Moritz Führmann) aus der spannenden Grundidee keine Funken zu schlagen, interessiert sich aber auch nicht für die Ideen des Originals. Die Handlung wird lieblos zusammengestoppelt und nutzt die Geister lediglich für ziellose Scherze. – Ab 8.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622134/spuk-unterm-riesenrad-2024

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ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:

5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk

4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend

4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert

3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend

3 Sterne: solide und interessant

2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt

2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß

1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen

1 Stern: dürftig, enttäuschend

0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch

0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung