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Kunstschatz Liesborner Evangeliar zurückgekehrt

Warendorf – Das mehr als 1000 Jahre alte Liesborner Evangeliar ist wieder an seinen Ursprungsort zurückgekehrt. Nach der erfolgten ersten öffentlichen Präsentation des Kunstschatzes in der Abteikirche Liesborn soll er ab 2019 im dortigen Museum dauerhaft ausgestellt werden.
„Das Liesborner Evangeliar gehört zu den herausragenden Zeugnissen der Geschichte und Kultur Westfalens“, erklärte die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). Es sei ein Leuchtturm für die gesamte Region. Der Münsteraner katholische Bischof Felix Genn erklärte, mit dem Erwerb des Evangeliars ende eine lange Reise. Das Liesborner Evangeliar stehe nicht für eine möglichst prächtige Verpackung von Geschichtlichem, sondern für eine wertschätzende Weitergabe des zeitlosen Glaubens.
Der Kreis Warendorf hatte das Evangeliar im Frühjahr für rund drei Millionen Euro zurückgekauft. Das auf der Kunst- und Antiquitätenmesse in Maastricht zum Verkauf angebotene Kunstwerk hatte sich zuvor im Privatbesitz in den USA befunden. Nach der Auflösung des Klosters Liesborn war das Evangeliar 1803 der Universität Münster übergeben worden. Danach kam es in den privaten Verkauf.
Die Handschrift, die auf das Jahr 980 datiert wird, enthält die Überlieferungen der vier Evangelisten. Der Ankauf wurde unter anderen von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder und der Kunststiftung NRW unterstützt. epd/UK