Die Bundeskunsthalle in Bonn lädt zu einer neuen Gesprächsreihe über Antisemitismus und Rassismus ein. Unter der Überschrift „A Mentsh is a Mentsh“ sprechen Nicole Deitelhoff vom Leipniz-Institut für Friedensforschung in Frankfurt am Main und der israelisch-deutsche Pädagoge Meron Mendel mit Gästen über Kunst und Kultur nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel, wie die Kunsthalle am Dienstag in Bonn ankündigte.
Am 17. Januar diskutieren die beiden den Angaben zufolge mit der Künstlerin und Psychoanalytikerin Bracha Lichtenberg Ettinger, der Künstlerin Hito Steyerl und der Kuratorin der Bundeskunsthalle, Johanna Adam, über den Umgang mit Antisemitismus, Rassismus und Post-Kolonialismus. Der islamistische Terror und Krieg in Nahost belasteten auch das gesellschaftliche Klima in Deutschland und Europa, erklärte die Bundeskunsthalle. Antisemitische Vorfälle häuften sich auch in künstlerischen und wissenschaftlichen Kontexten.
Bracha Lichtenberg Ettinger, 1948 in Tel Aviv geboren, ist Künstlerin, Theoretikerin und Psychoanalytikerin. Sie trat im November 2023 aus der Findungskommission für die künstlerische Leitung der documenta 16 aus, nachdem ihrer Bitte nicht entsprochen worden war, angesichts des Kriegs in Israel und Gaza den Findungsprozess zu verlangsamen.
Hito Steyerl ist Künstlerin, Filmemacherin und Autorin. Sie zog 2022 wegen der unzureichenden Aufklärung der Antisemitismus-Vorfälle ihre Arbeit von der documenta fifteen zurück. Johanna Adam ist seit 2013 Kuratorin an der Bundeskunsthalle. 2023 kuratierte sie mit Lynhan Balatbat-Helbock und Dan Thy Nyguen die Ausstellung „Wer wir sind. Fragen an ein Einwanderungsland“.