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Kultusministerin: Jüdisches Gymnasium ist “einzigartiger Lernort”

Bayerns Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) hat das jüdische Helene-Habermann-Gymnasium in München bei einem Besuch als „einzigartigen Lernort“ und „großartige Bereicherung“ für Bayern gewürdigt. Sie habe bei ihrem Besuch in Israel vor wenigen Tagen gesehen, „welch tiefe Wunden Judenhass und Antisemitismus dem Land und den Menschen zugefügt haben“, sagte Stolz am Donnerstag. Es sei daher umso wichtiger, „dass wir uns im Freistaat stark machen für Toleranz und für ein vorurteilsfreies Miteinander“. Das Helene-Habermann-Gymnasium ist das einzige jüdische Gymnasium im Freistaat.

Laut der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, wäre das Gymnasium „ohne die weitreichende und nachhaltige Unterstützung“ durch das Kultusministerium nicht möglich gewesen: „Die Schule ist nicht nur ein Meilenstein für uns als jüdische Gemeinschaft, sondern ein Gewinn für die gesamte Münchner Bildungslandschaft.“ Gerade jetzt, da sich von Neuem alter Judenhass überall bemerkbar mache und die Unsicherheit in der jüdischen Gemeinschaft enorm anwachse, sei es „von entscheidender Bedeutung, den jüdischen Bildungsbereich auch für die Zukunft zu stärken“.

Das staatlich anerkannte private Helene-Habermann-Gymnasium München wird von der Kultusgemeinde als Träger betrieben; es nimmt jüdische und nicht-jüdische Schüler gleichermaßen auf. Das Gymnasium hat zum Schuljahr 2016/2017 den Betrieb aufgenommen. Im Juni 2024 wird der erste Jahrgang die Schule mit dem Abitur verlassen. (00/4170/21.12.2023)