Die Kulturstiftung der Länder fördert zehn Ausstellungsprojekte in sechs Bundesländern mit insgesamt rund 700.000 Euro. Wie die Kulturstiftung am Montag in Berlin mitteilte, hat die Mehrheit der Ausstellungskonzepte „einen kulturgeschichtlichen Fokus“.
In Norddeutschland erhalten drei Vorhaben Unterstützung: die Museen Stade für „Mayoni ya Amani (Views from Amani)“, eine auf zwei Standorte aufgeteilte Ausstellung über die deutsche Kolonialgeschichte, zu sehen von Februar bis Juni nächsten Jahres. Auch „Wikingerdämmerung. Zeitenwende im Norden“ (April bis September 2025) im Schloss Gottorf in Schleswig sowie die Schau „London – Kopenhagen – Celle. Die dänische Königin Caroline Mathilde (1751-1775)“ im Residenzmuseum im Celler Schloss (10. Mai bis 12. Oktober 2025) bekommen eine Zuwendung.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen erhalten insgesamt vier Museen Förderungen, zum Beispiel das Museum Folkwang in Essen für die fotografische Ausstellung „Grow it! Show it! Haare im Blick von Diane Arbus bis TikTok“ (13. September 2024 bis 12. Januar 2025) zur Darstellung menschlicher Haare in der Kulturgeschichte. Das Erzbischöfliche Diözesanmuseum in Paderborn bekommt von der Stiftung Geld für die Schau „Corvey und das Erbe der Antike – Kaiser, Klöster und Kulturtransfer im Mittelalter“ (21. September 2024 bis 26. Januar 2025) über das antike Erbe der 822 gegründeten Reichsabtei, die heute zum Unesco-Weltkulturerbe gehört.
Gefördert wird auch das Archäologische Museum der Universität Münster und deren Projekt „Körper. Kult. Religion. Perspektiven von der Antike bis zur Gegenwart“ (21. September 2024 bis 26. Januar 2025), die den Körper als wichtigen Teil von aktuellen und vergangenen Religionsvorstellungen thematisiert. Ebenfalls gefördert wird das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen für seine Ausstellung „Ritual, Brauch, Spiel – Bewegte und selbstagierende Bildwerke (1300-1550)“ über religiöse Objekte des Mittelalters und ihren liturgischen Gebrauch, zu sehen vom 20. November 2025 bis 15. März 2026.
Zu den geförderten Vorhaben zählen auch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mit der Ausstellung „Die blauen Schwerter: Meissen im Sozialismus“ (20. September 2025 bis 22. Februar 2026), mit der die Porzellansammlung der SKD die erste umfassende Schau zur Unternehmensgeschichte der Meissener Porzellanmanufaktur in der DDR zeigt. Das Saarlandmuseum erhält für die Schau „RADIKAL! Künstlerinnen der Moderne 1910-1950“ (8. Februar bis 18. Mai 2025) mit ihrem Blickwinkel auf marginalisierte weibliche Positionen in den bildenden und angewandten Künsten der Moderne eine Förderung. Die Ausstellung „From Page to Stage“ im Deutschen Theatermuseum München zeichnet vom 29. Mai 2025 bis 1. März 2026 nach, wie eine Theaterinszenierung entsteht und unterzieht die hauseigene Sammlung einer Neubetrachtung – für die Kulturstiftung ebenfalls förderungswürdig.