Die langjährige Kulturpastorin der Bremischen Evangelischen Kirche, Diemut Meyer, verlässt Bremen. „Zum 1. April werde ich eine neue Herausforderung in der Evangelischen Kirche der Pfalz antreten“, kündigte die Theologin auf dem Internetportal der Kulturkirche St. Stephani an. Über ihre Gründe sagte sie nichts, auch nicht auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung dankte Kirchenpräsidentin Edda Bosse der Kulturpastorin für ihre fast zehnjährige Arbeit in Bremen.
„Pastorin Diemut Meyer hat es vermocht, viele Menschen auf der Sinnsuche in die Kulturkirche zu bringen und eigene Akzente in der Programmgestaltung zu setzen“, bekräftigte Bosse. Sie ergänzte, die Arbeit der Kulturkirche solle weitergehen. „Bis zum Jahresende wird zunächst Pastor Stephan Kreutz neben seiner Tätigkeit als Pastor der Citykirche Unser Lieben Frauen die Interimsleitung übernehmen.“ Aktuell werde ein Zukunftskonzept für die Kulturkirche erarbeitet.
Vor knapp einem Jahr stand noch die Schließung des Arbeitsbereiches zur Debatte. Zur Begründung für eine Schließung hieß es damals, alle Einrichtungen der Bremischen Evangelischen Kirche müssten bis 2025 jeweils 20 Prozent und bis 2030 weitere zehn Prozent der Ausgaben einsparen. Doch eine Kürzung von 30 Prozent könne die Kulturkirche nicht verkraften. Der jährliche Etat der Einrichtung für Personal- und Sachkosten betrug damals den Angaben zufolge 510.000 Euro.
Die Schließung wurde im Parlament der Kirche kontrovers diskutiert, fand aber nicht die dafür notwendige Mehrheit. Mit Flugblättern und in einer Petition auf der Internet-Plattform www.change.org hatten zuvor etwa 40 Ehrenamtliche der Kulturkirche gegen den von der Kirchenleitung vorgeschlagenen Schritt protestiert. Kirchenpräsidentin Bosse bekräftigte jetzt: „Ich bin mir sicher, die Kulturkirche St. Stephani geht in eine gute Zukunft.“
Die Bremer Kulturkirche wurde im Januar 2007 eröffnet. Seither lädt die Einrichtung unter Mithilfe vieler Ehrenamtlicher zu Ausstellungen, Diskussionen, Konzerten und Kulturgottesdiensten ein. Im Land Bremen gibt es neben St. Stephani noch eine zweite Kulturkirche in Bremerhaven. Sie wird von der hannoverschen Landeskirche getragen und ist mit einem deutlich niedrigeren Etat ausgestattet.