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Künftiger anhaltischer Kirchenpräsident fordert zur Versöhnung auf

Der künftige anhaltische Kirchenpräsident Karsten Wolkenhauer sieht die öffentliche Gesprächskultur in Deutschland gefährdet. Die Bundestagswahl habe Verlierer: die Sprache in Debatten, die Kunst politischer Verständigung und den Weitblick zum Wohl von Generationen, sagte Wolkenhauer am Montag in Dessau-Roßlau: „Wir werden aus dem Bundestag Worte hören und Szenen erleben, die aus diesem Haus als unvorstellbar galten.“

Der Wahlkampf sei von „Wortwaffen“ geprägt gewesen. „Die Verwundungen werden nur langsam ausheilen“, meinte Wolkenhauer: „Die Krise als Wendepunkt zum Besseren haben wir erst noch vor uns.“

Die künftige Koalition könne Größe erreichen, wenn sie es verstehe, Verschiedenheiten zu versöhnen, ermutigende Sozial- und Wirtschaftspolitik zu ermöglichen und Politik mit der ganzen Bevölkerung und für die ganze Bevölkerung zu machen, statt vor ihr, betonte der künftige Kirchenpräsident: „Für den erschlaffenden Zuversichtsmuskel ist der beste Trainer erst das Gebet und dann daraus die Tat.“

Karsten Wolkenhauer war im Dezember vergangenen Jahres zum neuen leitenden Geistlichen der Evangelischen Landeskirche Anhalts gewählt worden. Er soll im Rahmen der Frühjahrstagung des Kirchenparlaments, der Landessynode, am 29. März offiziell in sein Amt eingeführt werden.