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Kubanischer Oppositionspolitiker Ferrer freigelassen

Durch die vom Vatikan erwirkte Amnestie kommen auch einige prominente Regierungskritiker frei. Sie verweisen auf den Einfluss des künftigen US-Präsidenten Trump.

Nach drei Jahren weitgehender Isolationshaft ist Kubas Oppositionsführer Jose Daniel Ferrer wieder in Freiheit. Die Diktatur sei zurzeit sehr verängstigt, sagte Ferrer nach seiner Freilassung (Donnerstag Ortszeit) dem Nachrichtensender NTN24. Zudem fürchte der kommunistische Machtapparat den Einfluss des künftigen Außenministers Marco Rubio. “Wir konnten es einatmen, wir konnten es in bestimmten Kommentaren, in den Gesichtern der Wärter spüren, die die Gefangenen zählten”, so Ferrer.

In dieser Woche hatte Kuba angekündigt, mehr als 500 Gefangene freizulassen. Vermittelt wurde die Amnestie durch den Vatikan. Die USA wiederum nahmen Kuba von einer Liste der Staaten, die den Terrorismus unterstützen. Nach Informationen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) wurde ein in Kuba inhaftierter Deutsch-Kubaner, der die Sozialproteste von 2021 mit einem Mobiltelefon filmte und dafür zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde, bislang noch nicht freigelassen. Noch ist unklar, welche Gefangenen von der Amnestie profitieren.

Ob die US-Entscheidung nach dem Amtsantritt von Donald Trump Bestand hat, ist ungewiss. Der künftige Außenminister Marco Rubio erklärte in dieser Woche: “Ich habe keinen Zweifel daran, dass Kuba alle Voraussetzungen für einen Staat erfüllt, der den Terrorismus unterstützt.” Rubio ist ein Kind kubanischer Einwanderer und gilt als scharfer Kritiker des kubanischen Ein-Parteien-Systems. Oppositionsparteien sind dort nicht zugelassen.