Die Online-Edition der Tagebücher des Münchner Kardinals Michael von Faulhaber (1869-1952) sind um drei weitere Jahrgänge ergänzt worden. Das Forscherteam des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) München-Berlin und des Seminars für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Universität Münster habe nun die Tagebucheinträge der Jahre 1920 bis 1922 freigeschaltet, teilte das IfZ am Mittwoch mit. Die Edition solle „insbesondere neue Beiträge zum Verhältnis von Religion und Politik und zum Umgang der Katholischen Kirche mit totalitären Ideologien“ ermöglichen, hieß es.
Das Projekt „Kritische Online-Edition der Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber (1911-1952)“ wird seit 2014 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und im Internet veröffentlicht. Vollständig abrufbar sind laut Auskunft mittlerweile die Jahrgänge 1911-1923 sowie 1930-1949. Die Tagebucheinträge des Kardinals müssten dafür aus der „Kurzschrift Gabelsberger“ übertragen werden, die heute nur noch wenige Experten entziffern könnten. In dem Projekt arbeiten Historikerinnen und Historiker, Theologen und ein Informatiker interdisziplinär zusammen. Kooperationspartner ist das Erzbischöfliche Archiv München, in dem die Tagebücher verwahrt werden. (00/2023/03.07.2024)