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Kritik an Veranstaltung mit Peter Hahne in Stollberg-Hoheneck

Die Berliner Arbeitsgemeinschaft „Kindheit hinter Stacheldraht“ hat mit scharfer Kritik auf Pläne für eine Veranstaltung auf dem Gelände des früheren DDR-Frauengefängnisses Stollberg-Hoheneck reagiert. Die Zustimmung der Stadtspitze im erzgebirgischen Stollberg sei „jenseits der Schamgrenze“, erklärte die Arbeitsgemeinschaft am Donnerstag in Berlin. Hoheneck sei „ein Ort der Mahnung und des Gedenkens und keiner für politische Großveranstaltungen“.

Erst im Juli war auf dem früheren Stollberger Gefängnisgelände im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Gedenkstätte Hoheneck eröffnet worden. Wie danach bekannt wurde, will der frühere Fernsehmoderator Peter Hahne am 25. August im ehemaligen Gefängnishof einen Freiluftgottesdienst abhalten. Laut Recherchen der „Sächsischen Zeitung“ wurde die Veranstaltung von der AfD-Landtagskandidatin Katja Dietz angemeldet. Offiziell tritt als Veranstalter der Verein „AG Welt“ auf.

Die AfD sei „keine Partei, die die Ziele vertritt, für die unsere Mütter einstmals eingetreten“ sind und eingesperrt wurden, schrieb die Arbeitsgemeinschaft „Kinder hinter Stacheldraht“ dazu. Die „Würde des Ortes“ müsse gewahrt und die Genehmigung für die Veranstaltung zurückgenommen werden. Die Arbeitsgemeinschaft vereint unter anderem Menschen, die zwischen 1945 und 1950 in einem der zehn sowjetischen Speziallager in Deutschland geboren wurden.