Die gesprayten Wörter an den Außenwänden der Kirche könnten in Beziehung zu einer Ausstellung zum russischen Angriffskrieg stehen. Dies vermutet der katholische Hochschulseelsorger, der sie entdeckt hat.
Unbekannte haben die Außenwände der Friedenskirche in Frankfurt an der Oder beschmiert. Kirchenschändungen und Schmierereien mit Sachbeschädigung habe es in Frankfurt an der Oder in dieser Form bisher nicht gegeben, sagte der katholische Hochschulseelsorger der Europa-Universität, Rene Pachmann, dem Radiosender “91.7 Oderwelle” am Dienstag. Pachmann hatte die Schmierereien als Erster entdeckt, als er die Kirche aufschließen wollte. Es handelt sich demnach um Worte wie “Kriegstreiber” und “Nazi”. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Derzeit ist in der Friedenskirche die Ausstellung “Unissued Diplomas” zu sehen. Sie behandelt das Schicksal ukrainischer Studenten, die im russischen Angriffskriegs gestorben sind. Pachmann sieht einen Zusammenhang mit den Schmierereien: “Das zeigt natürlich, dass das Thema Ukraine-Krieg – wie wir das ja auch schon seit zwei Jahren erleben – die Gesellschaft sehr spaltet und dass es sehr unterschiedliche Meinungen dazu gibt.”
Der Stadtverordnete Jan Augustyniak (Linke) sagte dem Sender: “Die Schändung der Friedenskirche ist eine Verhöhnung aller Opfer und Betroffenen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.”
Die Friedenskirche gehört zum Kirchenkreis Oderland-Spree der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Seit den 1990er Jahren finden in ihr immer wieder auch ökumenische Begegnungen statt.