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Krebs-Forscher: Übergewicht steigert das Erkrankungsrisiko

Jedes Jahr gehen in Deutschland laut Studien etwa 30.000 Krebsfälle auf das Konto von Übergewicht. Die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) sprachen am Montag in Heidelberg von einem der wichtigsten vermeidbaren Risikofaktor. Sie forderten Bedingungen, die es Menschen leichter machen, ein gesundes Körpergewicht zu halten oder zu erlangen.

Werbeeinschränkungen für übergewichtsfördernde Produkte sowie eine höhere Besteuerung stark fett- und zuckerhaltiger Lebensmittel müssten ein erster Schritt sein, forderten die drei Krebsorganisationen. Auch verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnungen sowie ausgewogene Ernährungsangebote an Schulen könnten einen Beitrag leisten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte: “Viele Menschen wissen, dass Rauchen und Alkoholkonsum bedeutsame Risikofaktoren für eine Krebserkrankung darstellen. Viel weniger bekannt dürfte sein, dass starkes Übergewicht und Adipositas das Risiko für eine Reihe von häufigen Krebserkrankungen wie Brustkrebs und Darmkrebs erhöhen.” Auch Gebärmutter-, Speiseröhren- und Nierenzellkrebs treten laut Angaben bei fettleibigen Menschen “erheblich häufiger” auf als bei Normalgewichtigen. Außerdem erkrankten adipöse Menschen häufiger an Leber- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie an Eierstockkrebs.

Insbesondere Bauchfett produziert laut Angaben der Forscher viele entzündungsfördernde Botenstoffe. Sind diese dauerhaft erhöht, so entstehen demnach chronische Entzündungen, die krebsfördernd wirken.

Noch bis Freitag läuft die Nationale Krebspräventionswoche unter dem Motto “Weniger Übergewicht ist weniger Krebsrisiko”.