Die koreanische Theologin Joo Mee Hur wird mit dem Leonore-Siegele-Wenschkewitz-Preis 2023 für ihre feministische Forschung geehrt. Sie erhalte den mit 3.000 Euro dotierten Preis für ihre an der Universität Mainz eingereichte und in diesem Jahr veröffentlichte Dissertation „Den Namen der Mutter erben. Interkulturelle Theologie, weibliche Subjektivität und Kunst“, teilte Ute Knie vom „Verein zur Förderung Feministischer Theologie in Forschung und Lehre“ in Frankfurt am Main dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Der Preis wird am 5. November in der Evangelischen Akademie Frankfurt verliehen.
Die 1972 in Seoul geborene Jo Mee Hur machte zunächst einen Abschluss in Business Administration und dann in Theologie. Die Pfarrerin ist derzeit Professorin für ökumenische Missionswissenschaft am Ökumenischen Institut im schweizerischen Bossey.
Für ihre Arbeiten verleiht der Verein zudem den mit 500 Euro verbundenen Nachwuchspreis je zur Hälfte an Annabelle Hoffmann und Marieke Kutzschbach. Die katholische Gruppe „Maria 2.0“ in Frankfurt, die sich für gleiche Rechte der Geschlechter in der katholischen Kirche einsetzt, erhält einmalig einen Ökumenischen Sonderpreis.
Der alle zwei Jahre vergebene Preis für feministische Theologie ist nach der Kirchenhistorikerin und langjährigen Direktorin der Evangelischen Akademie Arnoldshain, Leonore Siegele-Wenschkewitz (1944-1999), benannt. Er dient der Auszeichnung von Beiträgen, die in besonderer Weise die feministische Theologie oder die Gender Studies in der Theologie fördern.
Die Stifter des Preises sind neben dem Frankfurter „Verein zur Förderung Feministischer Theologie in Forschung und Lehre“ die Evangelische Akademie Frankfurt, der Verein Evangelische Frauen in Hessen und Nassau und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Seit 2017 verleiht die EKHN zudem gemeinsam mit dem Verein den Nachwuchspreis.