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“Konzilsvater” Daniel Omer Verstraete wird 100

Einst waren sie Tausende, nun sind sie nur noch vier: die überlebenden Bischöfe des Zweiten Vatikanischen Konzils. Einer von ihnen begeht nun den ganz runden Geburtstag.

Daniel Omer Verstraete, einer der letzten Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und bis 1994 Missionsbischof in Klerksdorp/Südafrika, wird am Mittwoch (31. Juli) 100 Jahre alt. Der belgische Ordensmann der Hünfelder Oblaten (OMI), geboren in Oostrozebeke in Westflandern, ist derzeit der viertälteste Bischof der katholischen Weltkirche.

Der Konzilspapst Paul VI. (1963-1978) ernannte Verstraete 1965 zum Leiter der neuerrichteten Präfektur West-Transvaal im Bischofsrang. 1978 wurde die Präfektur zum Bistum erhoben und Verstraete erster Bischof von Klerksdorp.

Als “Konzilsväter” bezeichnet man die ursprünglich rund 2.700 Bischöfe und Vertreter von Ordensgemeinschaften, die an der größten Kirchenversammlung des 20. Jahrhunderts teilnahmen. Nicht als “Väter” gelten dagegen die Beobachter sowie die theologischen Berater (“Periti”), zu denen etwa Josef Ratzinger/Papst Benedikt XVI. oder Hans Küng gehörten.

Von den “Konzilsvätern” leben heute nur noch vier: Jose de Jesus Sahagun de la Parra (102) aus Mexiko, Verstraete, Victorinus Youn Kong-hi (99) aus Südkorea und der nigerianische frühere Kurienkardinal Francis Arinze (91).

Das Zweite Vatikanische Konzil war die bislang letzte beschlussfassende Versammlung aller Bischöfe der katholischen Weltkirche. Es debattierte im Petersdom in Rom darüber, wie die Kirche ihre Botschaft unter den Bedingungen der modernen Welt und von weltanschaulichem Pluralismus verkünden kann. Weitere Themen waren eine Reform von Gottesdienst und Priesterausbildung, die Einheit der Christen und die Aussöhnung von Kirche und Judentum.