Die frisch ernannte Honorarkonsulin der Ukraine macht auf das Schicksal der ukrainischen Bevölkerung im anhaltenden Krieg aufmerksam. Es fehle nicht zuletzt an einfachen Dingen.
Die Honorarkonsulin der Ukraine in Deutschland bittet um weitere Hilfslieferungen für die Menschen im ukrainischen Kriegsgebiet. “Es geht ums Überleben”, sagte Linda Mai der “Kölnischen Rundschau” (Freitag). Sie ist zugleich Vorsitzende der Hilfsorganisation Blau-Gelbes Kreuz.
Das Land brauche etwa Medizin und Stromgeneratoren. Auch Kleidung für die vielen Binnenflüchtlinge werde dringend gebraucht. “Sie haben nichts mehr. Sie brauchen etwas zum Anziehen. Sie bekommen vielleicht ein Zimmer zugewiesen, aber das ist kein Schlafzimmer. Da fehlt ein Bett. Da fehlt eine Bettdecke”, so die Kölnerin, die selbst regelmäßig mit Hilfstransporten in die Ukraine reise.
Nicht zuletzt sei Hilfe wichtig gegen die Angst. “Die Angst, wenn die Bomben fallen. Wenn man im Keller sitzt. Die Angst der Kinder. Wenn das Licht ausgeht”, sagte die Konsulin. Wer sich fürchte, werde durch die Gewissheit aufgebaut, dass er trotz allem noch Strom oder etwas zu essen habe. “Deshalb sind auch einfache, ganz banale Sachen wichtige Hilfsgüter.”
Mai wurde nach Angaben der NRW-Landesregierung am 13. August von der Bundesregierung zur Honorarkonsulin ernannt. In diesem Amt unterstützt sie nach eigener Aussage ehrenamtlich ukrainische Bürger und vertritt die Interessen der Ukraine. “Unser Land steht im Krieg, aber in unserem Land gibt es so viel mehr als diesen Krieg”, so Mai. Sie wolle sich unter anderem dafür einsetzen, in Kultur, Wissenschaft und Gesundheitswesen Kontakte aufzubauen.