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Konstanzer Intendantin Karin Becker bleibt doch

Wegen drastischer Mittelkürzungen wollte Becker das Theater Konstanz. Nun scheint der Etat gesichert – und die Chefin bleibt.

Intendantin Karin Becker wird das Theater Konstanz doch nicht am Ende der Spielzeit 2024/25 verlassen. Vielmehr verlängert Becker ihr Engagement am ältesten Theater Deutschlands bis zur Spielzeit 2027/28. Die Personalie kommt überraschend, hatte Becker Ende 2023 noch angekündigt, dass sie nach Auslaufen ihres Vertrages nicht mehr zur Verfügung stehen werde.

Hintergrund des angekündigten vorzeitigen Abgangs waren die Auseinandersetzungen mit dem Konstanzer Gemeinderat, der dem Theater einschneidende Sparschritte verordnen wollte. Nach Protesten wurden die Sparvorgaben weitgehend zurückgenommen.

“Karin Becker hat unser Theater in den vergangenen Jahren originell und umsichtig, aber auch mutig und entschlossen geführt”, sagte Oberbürgermeister Uli Burchardt (CDU) am Wochenende. Er war maßgeblich am Sinneswandel der aus Stuttgart stammenden Intendantin beteiligt. Als die Situation bereits verfahren war, hatte der OB den kleinen Dienstweg beschritten und die Theaterchefin auf einen Kaffee eingeladen, heißt es aus gut unterrichteten Kreisen. Dabei hat er offenbar mit Lob nicht gespart und der Theaterfrau zugesichert, dass die Zeit der finanziellen Rosskuren vorbei sei.

“Die Debatten über die Einsparungen in der Kultur sind abgeschlossen”, teilte das Konstanzer Rathaus zu den Diskussionen der vergangenen Jahre offiziell mit. Damit dürfte das Budget des Theaters für die kommenden Jahre gesichert sein. Die Einrichtung wird derzeit jährlich mit rund sieben Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt unterstützt.