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Kokainmissbrauch in Berlin deutlich gestiegen

Immer mehr Menschen in Berlin begeben sich laut der Barmer-Krankenkasse wegen Kokainmissbrauchs in ärztliche Behandlung. Wie die Krankenkasse am Montag in der Bundeshauptstadt mitteilte, gab es im Jahr 2019 berlinweit 5.400 behandelte Patientinnen und Patienten. Vier Jahre später, 2023, waren es bereits 7.230 bei der Barmer Versicherte, die in Berlin wegen Kokainsucht behandelt wurden. Bundesweit lag die Anzahl im Jahr 2023 bei rund 65.000 Patienten.

Berlin liegt den Angaben zufolge nach Nordrhein-Westfalen mit 15.280 Betroffenen und Niedersachsen mit 7.760 Fällen an dritter Stelle bei Behandlungen wegen psychischer und Verhaltensstörungen durch Kokain. Die wenigsten Fälle gab es im Saarland mit 490 und in Thüringen mit 810 Frauen und Männern.

Die Landesgeschäftsführerin der Barmer-Krankenkasse in Berlin, Gabriela Leyh, bezeichnete den Anstieg an Behandlungen wegen Kokainmissbrauchs als besorgniserregend. Das wahre Ausmaß sei noch viel größer, da sich nur ein Bruchteil der Betroffenen in ärztliche Behandlung begebe.

Dabei sind offenbar überwiegend Männer betroffen. Nach Angaben der Barmer waren im vergangenen Jahr bundesweit rund 50.700 Patienten und 14.700 Patientinnen wegen Kokainkonsums in Behandlung. In Berlin wurden 5.520 Männer und 1.710 Frauen medizinisch versorgt. Besonders häufig waren in der Bundeshauptstadt Männer zwischen 20 und 39 Jahren betroffen. Allein aus dieser Altersgruppe stammten 3.440 der Patienten.