Fromm und frech: Das Kölner Museum Schnütgen zeigt eine gotische Handschrift – mit witzigen Figuren.
Mit “Glaube mit Humor. Ein Gebetbuch aus Nordfrankreich” ist eine am Donnerstag eröffnete Sonderausstellung im Kölner Museum Schnütgen überschrieben. Präsentiert wird bis 17. Mai ein neu erworbenes Buch mit den Stundengebeten für Geistliche aus der Zeit um 1300. Die Handschrift der französischen Gotik sei mit ihren heiter-spielerischen Randszenen ein Beispiel für die Verbindung von Frömmigkeit und Humor, teilte die Stadt Köln mit.
Zu sehen sind den Angaben zufolge ausgelassene Mischwesen, fantastische Vögel, mit Pfeil und Bogen bewaffnete oder auch Bälle jonglierende Figuren. Die 900 Seiten umfassende Buchmalerei gebe dabei teils Einblicke in die Lebenswelt des Mittelalters. Über die aufgeschlagenen Seiten der Originalhandschrift hinaus könne vor Ort auch digital in der Handschrift geblättert werden.
Diese Art der Buchmalerei habe Vorbildcharakter für die Kölner Handschriftenproduktion gehabt, hieß es. In der Ausstellung werde dies exemplarisch anhand von vier Leihgaben aus Privatbesitz und der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek Köln veranschaulicht.