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Klimaschutz: Landeskonservator mahnt Erhalt von Bauwerken an

Der Denkmalschutz sollte nach Überzeugung von Brandenburgs Landeskonservator Thomas Drachenberg stärker als Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels wahrgenommen werden. Die Klimaziele könnten nur erreicht werden, wenn der vorhandene Baubestand „intensiv in die Sanierungspraxis“ einbezogen wird, betont Drachenberg im neuen Denkmalreport des Bundeslandes, der am Freitag in Potsdam vorgestellt wurde. Der Bestand sei eine große Ressource, deren dort bereits gebundene Energie „nicht ohne zwingenden Grund verschwendet werden“ dürfe.

Drachenberg betonte, die Denkmalpflege könne den „notwendigen Weg von der Wegwerfgesellschaft zur ökologisch nachhaltigen und modernen Reparaturgesellschaft“ fördern. Als Beitrag zum Klimaschutz sollten zudem bei der Nutzung von Denkmälern bisherige Ansprüche überprüft werden, die oft nur mit aufwendiger Technik umgesetzt werden könnten. Beispiel für einen solchen Trend zum „low standard“ sei das Museum im Kloster Chorin, das ohne Heizung betrieben werde.

Im vergangenen Jahr wurden laut Denkmalreport in Brandenburg 106 Denkmäler neu eingetragen und zwölf Denkmäler aus der Liste gelöscht. Insgesamt sind im Bundesland 14.317 Denkmäler erfasst. Erfolge seien unter anderem die Umnutzung des einstigen Rinderstalls des Klosters von Mühlberg als Begegnungs- und Informationsstätte und die Sanierung des Potsdamer Einsteinturms. In der Lausitz sei die Erfassung von Objekten der Industriekultur der Braunkohleregion abgeschlossen worden. Dabei seien 2.071 relevante Objekte erfasst worden. Bei 144 davon sei nun geplant, den Denkmalwert zu prüfen.