Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif (69) ist von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Latif gehöre zu den bekanntesten Klimaforschern weltweit und zu den Ersten, die vor den Folgen des Klimawandels gewarnt hätten, hieß es in der Begründung. In vielen Büchern habe er die Folgen der globalen Erwärmung für eine breite Öffentlichkeit verständlich dargelegt. Neben Latif wurden 22 weitere Menschen zum Thema „Bildung“ mit dem Bundesverdienstorden geehrt.
Latif bezeichnete die Auszeichnung als Ermunterung, die Klimakommunikation weiter voranzutreiben. Er verstehe den Orden aber auch als Mahnung an die Politik, „vom Wissen zum Handeln zu kommen, um auch nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu erhalten“. Latif begann seine wissenschaftliche Karriere in Hamburg. 2003 wurde er als Professor an die Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel berufen und leitete ab 2004 den Forschungsbereich Ozeanzirkulation und Klimadynamik am damaligen Institut für Meereskunde Kiel, dem heutigen Geomar. Seit dem Eintritt in den Ruhestand 2020 ist er Seniorprofessor der CAU.