Am Sonntag ging die Weltklimakonferenz in Baku nach zähen Verhandlungen zu Ende – im Nachgang gibt es viel Kritik an den Ergebnissen. Auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht wenig für den Klimaschutz erreicht.
Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, hat deutliche Kritik an den Ergebnissen der Weltklimakonferenz in Baku geäußert. “Die Baku-Konferenz hat bestenfalls ein diplomatisches Desaster verhindert”, erklärte Edenhofer am Montag im ZDF-Morgenmagazin. Man müsse anerkennen, dass “wir mit diesen Konferenzen so nicht weitermachen können”, sagte er. Neun Jahre nach dem Pariser Klimaschutzabkommen seien nicht die Fortschritte gemacht worden, die nötig seien, um die vereinbarten Grenzen der Erderwärmung einzuhalten.
Die Weltklimakonferenz war am Sonntag nach zähen Verhandlungen zu Ende gegangen. Die mehr als 190 Vertragsstaaten einigten sich auf höhere Finanzhilfen von rund 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis 2035. Bisher lag das Ziel bei 100 Milliarden US-Dollar. Edenhofer kritisierte, dass die vereinbarten 300 Milliarden Euro “mit jeder Menge Buchungstricks” zusammengekommen seien, man habe lediglich öffentliche und private Gelder zusammengezählt. Er glaube nicht daran, dass das Geld wirklich fließen werde. “Im Kern haben wir zu viel Freiwilligkeit und zu wenig Gegenleistung und Kooperation”, sagte der Institutsdirektor.