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Flughäfen: Medien bieten “Letzter Generation” eine Bühne

Nach den jüngsten Blockaden der „Letzten Generation“ wirft der Flughafenverband ADV den Medien vor, den Klimaaktivisten eine Bühne zu geben. „Der Erfolg dieser kriminellen Handlungen liegt auch an den Medien. Bei den Aktionen sind gleich Reporter mit dabei, um Bilder zu schießen und Artikel zu schreiben“, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel am Donnerstag in Berlin. Er sprach von einer „Gratwanderung für jeden Journalisten“.

Obwohl der Luftverkehr konsequent den Weg zur Klimaneutralität beschreite, erfahre die „Letzte Generation“ mit ihren Blockaden eine hohe mediale Aufmerksamkeit. Da niemand mehr über eine blockierte Straßenkreuzung berichte, würden Flughäfen zur medialen Schaubühne. „Davon lebt die ‘Letzte Generation’“, sagte Beisel.

Die Klimaaktivisten hatten am frühen Morgen den Betrieb auf mehreren deutschen Flughäfen behindert. Auf dem Köln Bonn Airport und in Nürnberg wurde der Flugverkehr vorübergehend eingestellt. Zudem gab es Proteste auf den Flughäfen Berlin-Brandenburg und Stuttgart, dort lief der Betrieb aber weiter.

Die „Letzte Generation“ und der Flughafenverband ADV hatten bereits vor einigen Tagen angekündigt, sich zum Gespräch treffen zu wollen. Eine ADV-Sprecherin sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag, einen Termin gebe es bislang nicht. Das Angebot bleibe aber bestehen. Der Verband habe der „Letzten Generation“ bereits einen Terminvorschlag gemacht. „In jedem Fall würden wir klare Worte zu den Störaktionen finden“, sagte die Sprecherin.

Der Verband ADV vertritt als Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen nach eigenen Angaben die Interessen von Verkehrsflughäfen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn. Sein Ziel sei ein klimaneutraler Flughafenbetrieb bis zum Jahr 2045.