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Klaus Krämer zum Bischof von Rottenburg-Stuttgart ernannt

Zehn Monate nach dem Amtsverzicht von Gebhard Fürst im vergangenen Dezember hat das Bistum Rottenburg-Stuttgart einen neuen Bischof. Klaus Krämer (60) stammt aus Stuttgart und organisierte weltweit Kirchenprojekte.

Papst Franziskus hat den Theologen und früheren Leiter der Hilfsorganisationen missio und Kindermissionswerk, Klaus Krämer (60), zum neuen Bischof von Rottenburg-Stuttgart ernannt. Dies teilten der Vatikan und die Diözese am Mittwoch mit.

Als Nachfolger des vor knapp einem Jahr in den Ruhestand getretenen Bischofs Gebhard Fürst übernimmt Krämer die Leitung des drittgrößten deutschen Bistums mit 1,62 Millionen Katholiken.

In den kommenden Tag wird Krämer den im Reichskonkordat vorgeschriebenen Treueeid vor dem Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg ablegen. Die Bischofsweihe mit feierlicher Amtseinführung ist vor Weihnachten geplant, ein genauer Termin steht noch nicht fest.

“Ich habe die Wahl durch das Domkapitel und die Ernennung durch Papst Franziskus mit großer Freude über das Vertrauen, aber auch mit zitternder Stimme angenommen”, sagte Krämer bei seiner Vorstellung im Rottenburger Dom. Im Blick auf Missbrauchsskandal, weniger Katholiken und knappe Finanzressourcen stehe die Kirche vor nicht einfachen Entscheidungen, sagte der neu ernannte Bischof. Aber gerade in Zeiten von Krisen und Polarisierung könne die katholische Kirche eine wichtige “Hoffnungsgemeinschaft” sein.

Krämer stammt aus Stuttgart und studierte Jura und Theologie. In den 1990er Jahren war er enger Mitarbeiter des damaligen Rottenburger Bischofs Walter Kasper. Er promovierte über den mittelalterlichen Kirchenlehrer Thomas von Aquin und wurde 1999 Domkapitular und Leiter der Weltkirchen-Abteilung des württembergischen Bistums.

Von 2008, beziehungsweise von 2010 bis 2019 leitete er die Hilfsorganisation missio Aachen sowie das Kindermissionswerk “Die Sternsinger”. Dort engagierte er sich für humanitäre, entwicklungspolitische und religiöse Projekte weltweit. 2020 kehrte Krämer in seine südwestdeutsche Heimat zurück, wurde Vize-Verwaltungschef der Diözese und Leiter der kirchlichen Bauabteilung.

Jetzt steht die Diözese Rottenburg-Stuttgart vor Richtungsentscheidungen, um auf sinkende Kirchenmitgliedszahlen und knapper werdende Kirchenfinanzen zu reagieren. Die bisherigen Verantwortlichen haben sich auch zu einem klaren Umwelt- und Klimaschutzkurs verpflichtet.

Krämer sagte, das Bistum sei bei vielen Handlungsbereichen auf einem sehr guten Weg, den er konsequent fortsetzen wolle. Vieles müsse auch neu angepackt werden. Herzlich dankte er dem vorübergehenden Bistumsleiter Clemens Stroppel für dessen umsichtige und gute Arbeit. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, gratulierte dem künftigen Rottenburger Bischof. Mit Krämer treffe die Wahl jemanden, “der sich im Bistum nicht nur bestens auskennt, sondern darin zu Hause ist”.