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Kirchliche Atomgegner feiern Gottesdienst am Fliegerhost Büchel

Am Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in der Eifel haben kirchliche Gruppen am Samstag gegen Atomwaffen demonstriert. In einem ökumenischen Gottesdienst ermutigte die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst laut Redetext Christen, „selbstbewusst ihre friedenssehnsüchtige Stimme in die gesellschaftlichen und politischen Diskussionen“ einzubringen. Anschließend war ein Kulturprogramm geplant. Im Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe in Büchel im Landkreis Cochem-Zell werden die letzten US-Atomwaffen in Deutschland vermutet.

Die pfälzische Kirchenpräsidentin Wüst kritisierte atomare Abschreckung als Teil militärischer Strategien. Atomwaffen dienten nicht der Selbstverteidigung oder dem Lebensschutz, sondern zielten auf blindwütige Vernichtung all dessen, was Gott in Liebe geschaffen habe, sagte sie laut Predigttext. In ihrer Reichweite seien sie nicht begrenzbar, ihr Ziel sei flächendeckende Auslöschung. Es brauche „uns als Christinnen und Christen“, die selbstbewusst ihre friedenssehnsüchtige Stimme in die gesellschaftlichen und politischen Diskussionen einbringen.

„Aufgrund der geopolitischen Weltlage kann zwar auf militärische Verteidigung nicht verzichtet werden“, sagte der Speyerer Weihbischof Otto Georgens laut Redetext. „Darüber hinaus ist die Bundesregierung gut beraten, innerhalb der Nato einen Prozess anzustoßen, der Möglichkeiten auslotet, wie die notwendige Abschreckung ohne Nuklearwaffen gewährleistet werden kann.“ Die Kirchen sollten sich aktiv in den Diskurs um Atomwaffen einbringen.

Der kirchliche Aktionstag wird seit 2017 von einer Projektgruppe organisiert, der Christinnen und Christen aus evangelischen Landeskirchen sowie der katholischen Friedensbewegung pax christi angehören. Der nunmehr achte Aktionstag ist der letzte in dieser Form. Die Projektgruppe will danach besprechen, wie ein kirchlicher Protest gegen Atomwaffen in Deutschland künftig aussehen soll.