Der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Pfarrer Mario Fischer (Wien), hat die Rolle der Kirchen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt betont. Die Kirchen seien oft die letzten, die in den Dörfern noch vor Ort blieben, sagte der Theologe in Bad Herrenalb dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Wo es keine Schule, keine Kneipe und keinen Laden mehr gibt, ist die Kirche noch dort.“
In Bad Herrenalb treffen sich bis Sonntag etwa 50 synodale Mitglieder der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) zum Austausch und zur Begegnung. Die GEKE mit Sitz in Wien vertritt 95 protestantische Kirchen mit rund 40 Millionen Christen.
Dass die Kirchen nicht weggingen, wenn es schwierig werde, bringe ihnen ein großes Ansehen, sagte der GEKE-Generalsekretär. Sie stellten dort auch Räume für das gesellschaftliche Miteinander zur Verfügung, nicht nur für Kirchenmitglieder. Als Beispiel nannte Fischer dünn besiedelte Regionen in den ostdeutschen Bundesländern. Daher sei es wichtig, dass die Kirchen weiter vor Ort präsent blieben.
Synodalpräsident Axel Wermke von der gastgebenden Evangelischen Landeskirche in Baden sagte: „Der größte Fehler, den die Kirchen machen könnten, ist es, sich aus der Fläche zurückzuziehen.“ Die Kirchen seien vorrangig im seelsorgerlichen Bereich unabdingbar. Dies könne niemand ersetzen. Allerdings müssten dazu auch neue Formen entwickelt werden.
(2329/29.09.2023)