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“Kirchenkümmerer” gesucht

Die LandKirchenKonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat Perspektiven für den kirchlichen Immobilienbestand im Rahmen ihrer diesjährigen Tagung diskutiert. Etwa 50 Immobilienexperten und ehrenamtliche „Kirchenkümmerer“ aus ganz Deutschland präsentierten dabei Konzepte, wie die Immobilien in Zeiten schwindender Mitgliederzahlen in den Gemeinden weiterentwickelt werden können, sagte Tagungsleiter Andreas Jensen in Neudietendorf bei Gotha zum Abschluss des zweitägigen Treffens.

Die Erfurter Regionalbischöfin Friederike Spengler sagte, auch in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) kenne sie Kirchengemeinden, die unter der Last ihrer Gebäude in die Knie zu gehen drohen. Oftmals fehle es an Ehrenamtlichen, die sich um die Kirchen und Pfarrhäuser kümmerten.

So rechnet das Landeskirchenamt damit, nicht mehr alle Immobilien dauerhaft halten zu können. Viele der aktuell noch 3.955 Kirchen seien heute schon nicht mehr in Benutzung.

Als ein Grund für diese Entwicklung wird auch die Mitgliederschwäche in der EKM angesehen. So liege die durchschnittliche Zahl der Gemeindeglieder pro Kirche in Mitteldeutschland bei 150 Menschen, der EKD-Durchschnitt betrage 911 Gläubige je Gotteshaus. Noch immer gebe es trotz umfangreicher Sanierungen während der vergangenen 35 Jahren einen erheblichen Finanzbedarf.

Die LandKirchenKonferenzen werden in Verbindung mit lokalen Akteurinnen und Akteuren organisiert. Ziel ist es, Zukunftsthemen des ländlichen Raums zu diskutieren sowie Konzepte anzuschauen, weiterzuentwickeln und zum Ausprobieren zu empfehlen.