Wir alle wissen: Der Rückgang der biologischen Vielfalt ist neben dem Klimawandel ein gravierendes Umweltproblem. Wie können evangelische Kirchengemeinden zum Erhalt und zur Erhöhung der biologischen Vielfalt beitragen?
Friedhöfe bieten in dieser Hinsicht viel Potenzial. Das Projekt „BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden“ (BiCK) der Evangelischen Kirche von Westfalen unterstützt evangelische Kirchengemeinden dabei umfassend. Auch im Jahr 2024 können sich Gemeinden mit ihren Friedhöfen bewerben und mitmachen.
Das Naturbewusstsein stärken
Wesentliches Ziel des Projekts ist es, die biologische Vielfalt auf Friedhöfen zu fördern und gleichzeitig das Naturbewusstsein zu stärken, indem unter anderem ehrenamtliche Schöpfungsbotschafterinnen und -botschafter einbezogen und ausgebildet werden. Da auch die Artenvielfalt der Insekten auf den Friedhöfen gefördert und Menschen angesprochen und begeistert werden sollen, steht das Projekt unter dem Motto „Unsere Kirche summt!“.
Der Friedhofsverwalter des Friedhofs Bochum-Wattenscheid, Holger Sense, sagt zum BiCK-Projekt: „Es ist wichtig, sich zu engagieren, weil es die Welt unserer Kinder ist und weil ich […] jeden Friedhof durch diese Maßnahmen aufwerten kann.“ Und weiter: „Man wird durch das BiCK-Projekt begleitet, man bekommt auch Förderung für die Umsetzung und man steht nicht alleine da, hat immer wieder einen Partner an der Hand.“
Ehrenamtliches Engagement ist gefragt
Positive Veränderungen auf den Friedhöfen und die Möglichkeit, sich dort ehrenamtlich zu engagieren, wirken sich auch belebend auf das Gemeindeleben aus. Mit folgenden Maßnahmen und Aktionen werden verschiedene Zielgruppen angesprochen: gemeinsame Pflanzaktionen mit Kindergartenkindern (und deren Eltern) oder Konfirmandinnen und Konfirmanden, Führungen auf dem Friedhof zu Bäumen, zu besonderen Grabsteinen, Fledermausexkursion oder Einladung zum Friedhofscafé. Zukünftige Akteurinnen und Akteure haben bestimmt noch viele weitere Ideen.
Kirchengemeinden, die sich für einen Teilnahme an diesem Projekt bewerben, erhalten für die biodiversitätsfördernden Maßnahmen auf ihrem Friedhof bis zu einer Höhe von maximal 9000 Euro eine hundertprozentige Förderung.
Ökologisch und ökonomisch profitieren
Die Erfahrungen zeigen: Der Friedhof wird durch die biodiversitätsfördernden Maßnahmen, wie zum Beispiel der Anlage von Staudenbeeten, der Entwicklung von Rasenflächen zu Wiesen oder der Schaffung von (Totholz-) Hecken, ökologisch und ökonomisch profitieren und attraktiver werden.
Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.