Entspannte Gesichter bei der Generalversammlung der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) in Dortmund: Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaftsbank legten den Mitgliedern eine erfolgreiche Bilanz für 2014 vor. Gerd-Matthias Hoeffchen sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Ekkehard Thiessler.
☐ Die KD-Bank konnte ihren Geschäftserfolg für 2014 steigern. Das war so nicht erwartet worden. Woran liegt‘s?
Wir hatten nicht mit so vielen Kunden und Neukunden gerechnet. Hier wirkt sich auch das höhere Kirchensteueraufkommen aus, das die Einnahmesituation von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden verbessert hat. Insgesamt konnten wir das Kapitalanlagevolumen unserer Kunden um 4,5 Prozent steigern, die neuen Kredite sind sogar um 27 Prozent auf 244 Mio. Euro gewachsen. Aufgrund unserer günstigen Kostenstruktur und der soliden Anlagepolitik waren wir von der Finanzkrise nicht so stark betroffen.
☐ Ein Beispiel?
Wir haben zum Beispiel keine Kredite in Schweizer Franken vergeben. Viele Banken und Sparkassen haben das über Jahre hinweg getan. Vorteil war der sehr günstige Darlehnszins. Als im letzten Jahr die Bindung des Schweizer Franken zum Euro gekappt wurde, wertete der Franken stark auf. Die Folge: Kommunen und andere Kreditnehmer mussten auf einen Schlag 25 bis 40 Prozent mehr zurückzahlen als sie vorher aufgenommen hatten.
☐ Sie fahren also eine eher konservative Politik …
Wir folgen nicht jeder Modeerscheinung, jedem Trend. Wir handeln und investieren nach ökonomischen und ethisch-nachhaltigen Kriterien. Es gilt, das Interesse des Kunden mit dem Interesse der Gesellschaft in Einklang zu bringen. Für diese nachhaltige Ausrichtung sind wir von portfolio institutionell als „Bester nachhaltiger Investor 2015“ ausgezeichnet worden.
☐ Warum haben Kirche und Diakonie eine eigene Bank?
Unsere Aufgabe ist es, kirchliche und diakonische Gelder anzunehmen und als Kredite etwa für Altenheime, Krankenhäuser, Kindertagesstätten, Einrichtungen für Menschen mit Einschränkungen herauszugeben. So haben wir 149 Krankenhäuser, 406 Seniorenhilfeeinrichtungen, 868 soziale Einrichtungen für Hilfe zuhause und auch 277 Bildungsträger vom Kindergarten bis zur evangelischen Hochschule in unserer Kundschaft. Aber auch Privatkunden, denen christliche Werte wichtig sind.
☐ Ein glänzendes Geschäftsjahr 2014 – wie sieht die Zukunft aus?
Die Kirchensteuereinnahmen werden mittelfristig sinken, die demographische Entwicklung wird eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung sein. Wir rechnen mit weiterhin niedrigen Zinsen. Als Bank wollen wir der Fels in der Brandung für unsere Kunden bleiben. Aufgrund unserer günstigen Ausgangssituation – wir haben ein solides Geschäftsmodell, eine günstige Kostenstruktur und angemessene Rücklagen – sind wir aus heutiger Sicht für die Zukunft gut gerüstet.