DORTMUND – Nach knapp zwei Monaten ist das Kirchenasyl in einer evangelischen Gemeinde in Dortmund für eine pakistanische Familie beendet. Die Behörden wollten nun ein Asylverfahren nach deutschem Recht einleiten, teilte der Kirchenkreis Dortmund mit. Die Gemeinde will die Familie weiter begleiten.
Die Christuskirchengemeinde im Dortmunder Westen hatte der Familie mit mehreren Kindern Schutz gewährt, weil sie in ihrer Lage einen besonderen Härtefall sah. Bei einer Abschiebung nach Pakistan sei eine Verfolgung mit Gefahr für Leib und Leben zu befürchten. Auch die Rückführung in ein „sicheres Drittland“ hielten Gemeinde und Kirchenkreis für nicht verantwortbar.
Sie erstellten nach eigenen Angaben ein Dossier, das über die westfälische Landeskirche an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge weitergeleitet wurde. Das Amt habe daraufhin beschlossen, die Zuständigkeit für die Flüchtlinge selbst zu übernehmen. Nach Bekanntwerden des Kirchenasyls hatten Rechtsextremisten mit einer Art Steckbrief im Internet und auf Facebook dazu aufgerufen, nach den „illegalen Asylanten“ zu suchen. Der Kirchenkreis hatte vorsichtshalber sowohl die Identität der Asylsuchenden wie auch den Ort des Kirchenasyls nicht genannt. epd
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