Berlin – Die beiden großen Kirchen werfen der Bundesregierung vor, die humanitäre Katastrophe im Jemen durch Rüstungsexporte zu verschärfen. „Der Krieg im Jemen wird auch mit deutschen Waffen geführt“, sagte der evangelische Vorsitzende der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE), bei der Vorstellung des Rüstungsexportberichts der GKKE 2017.
Auf scharfe Kritik stoßen vor allem die Waffenexporte an Saudi-Arabien. Zwischen Januar 2014 und April 2017 hatten sie den Angaben nach einen Umfang in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Zu den Lieferungen gehören unter anderem Patrouillenboote und Komponenten für Tornado- und Eurofighter-Kampfflugzeuge. Dutzmann sagte, saudische Patrouillenboote hätten Seehäfen blockiert und damit zivile Hilfslieferungen in den Jemen gestoppt. Zudem seien über Saudi-Arabien jemenitische Bodentruppen unterstützt worden.
Die Kirchenvertreter forderten den Stopp der Rüstungsausfuhren nach Saudi-Arabien. Die kommende Bundesregierung müsse ein Regelwerk finden, das sich an ethischen Kriterien orientiere und nicht nur an der Rüstungsindustrie, hieß es weiter. epd
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