LAGE – Die Reformation verpflichtet nach Worten des Landessuperintendenten der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, zum Engagement für gerechte Verhältnisse. Reformation habe mit Verwandlung und Erneuerung zu tun, sagte Arends in Lage in einem Festgottesdienst zum 500. Reformationsjubiläum. Dabei seien die Kirchen herausgefordert, klar Stellung zu beziehen auch in brennenden gesellschaftlichen Fragen. Das gelte besonders dann, „wenn die Würde von Menschen als Geschöpfe Gottes mit Füßen getreten wird“.
Wenn die Welt ihren eigenen Götzen von Macht und Reichtum folge, dann dürfe das nicht als gegeben hingenommen werden, sagte Arends weiter. Es dürfe nicht sein, dass die einen im Überfluss lebten und die anderen verhungerten. Ungerecht sei ebenso, dass die einen den Klimawandel verantworten und die anderen die Folgen zu spüren bekämen. Der oberste Repräsentant der Lippischen Landeskirche kritisierte zudem, dass die einen ihren Wohlstand verteidigen wollten und die anderen deshalb auf den Flüchtlingsrouten ums Leben kämen.
Die Reformation sei ein Prozess, der bis heute andauere, erklärte Arends. Auch 500 Jahre später solle die Botschaft von der Rechtfertigung allein aus Glauben immer wieder neu gehört werden. Dabei müsse nach ihren Konsequenzen gefragt werden im Blick auf das Engagement für den Nächsten und für diese Welt, unterstrich der Lippische Landessuperintendent.
Angesichts des 500. Jubiläums hob Arends hervor, dass zur Reformation neben Martin Luther viele weitere beigetragen hätten. So verwies der Theologe auf den Einsatz von Philip Melanchthon, Johann Hus, Ulrich Zwingli oder Johannes Calvin.
Die Lippische Landeskirche beendete das Jubiläumsjahr unter dem Motto „gemeinsam frei“ mit einem Festgottesdienst, den die evangelisch-lutherische und die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde in Lage in der Heilig-Geist-Kirche gestalteten. epd
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Kirchen müssen Stellung beziehen
Lippischer Landessuperintendent Arends: Reformation verpflichtet zum Einsatz für gerechte Verhältnisse
