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Kirchen in Nahost rufen zu Friedensgebeten auf

Der Gazakrieg droht zu einem regionalen Krieg zu werden. Jetzt sei es an der Zeit, zu Friedensstiftern zu werden, sagen mehrere Kirchenvertreter der Region und laden zu Friedensgebeten ein.

Angesichts des eskalierenden Krieges in Nahost haben mehrere Kirchen der Region zu Friedensgebeten aufgerufen. Worte der Versöhnung seien umso wichtiger, da es immer schwieriger werde, “sich einen Ausweg aus diesem Konflikt vorzustellen”, heißt es etwa im Aufruf des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, vom Wochenende. Für das Gebet eigne sich besonders das Hochfest Mariä Himmelfahrt am 15. August.

Die von Gewalt und Wut geprägte Gegenwart sei erdrückend, so der italienische Franziskaner. “Beten wir, dass in dieser langen Nacht, die wir durchleben, die Fürsprache der heiligsten Maria einen Hoffnungsschimmer für uns alle und für die ganze Welt eröffnet”, so Pizzaballa. In einem eigens für diesen Anlass geschaffenen Gebet heißt es, Maria möge “für dieses Heilige Land, für alle seine Kinder und für die ganze Menschheit” die Gabe der Versöhnung und des Friedens erhalten.

Die Lage in Nahost werde “immer schwieriger und die Kriegsgefahr immer ernster”. Mit diesen Worten schloss sich der Apostolische Vikar von Beirut, Bischof Cesar Essayan, am Montag dem Gebetsaufruf Pizzaballas an. Der Krieg verschone niemanden. Den Frieden anzurufen, bedeute auch, “sich zu verpflichten, um uns herum, in unseren Lebenskreisen, als Friedensstifter zu wirken”, so der Franziskaner-Minorit. Er erinnerte dabei an den heiligen Maximilian Kolbe, der am Vorabend des Hochfests 1941 im Konzentrationslager Auschwitz sein Leben stellvertretend für jemanden anbot.

In Bagdad lud der Patriarch der chaldäischen Kirche, Kardinal Louis Raphael Sako für den Vorabend von Mariä Himmelfahrt zu einem gemeinsamen Friedensgebet für den Nahen Osten in die Kathedrale der katholischen Ostkirche ein. Frieden zu erreichen liege “in der Verantwortung einer jeden Person und eines jeden Landes”. Die herrschenden Konflikte dürften nicht in einen regionalen Krieg mit desaströsen Auswirkungen für alle werden.