Mit großer Sorge betrachten mehrere Träger von Beratungsstellen die Schließung der Suchtabteilung der Schönklinik in Rendsburg. Das sei ein massiver Einschnitt bei der Hilfe für betroffene Menschen und ihre Angehörigen, teilten das Blaue Kreuz in der Evangelischen Kirche in Schleswig-Holstein, die Diakonie Rendsburg-Eckernförde, die Guttempler und der Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe am Donnerstag gemeinsam mit. Die Aussage, dass weiterhin kurzzeitige Entgiftungen für wenige Tage möglich seien, helfe den Suchtkranken nicht weiter. Anfang Mai hatte die Schönklinik Rendsburg ihre Station mit 17 Betten für Suchtkranke wegen Personalmangels vorübergehend geschlossen. Die psychiatrische Tagesklinik in Eckernförde ist weiterhin geöffnet.
Nach Angaben des Drogenbeauftragten der Bundesregierung legen rund 15 Prozent der Deutschen ein riskantes Trinkverhalten an den Tag. Auf den Kreis Rendsburg-Eckernförde seien das umgerechnet 34.000 Menschen, hieß es. Hinzu kommen Abhängige von illegalen Drogen, Medikamenten und anderen Substanzen. Die vier Einrichtungen forderten eine kurzfristige Alternative zur Schönklinik zur Behandlung der Suchtkranken. Rein wirtschaftliche Überlegungen dürften keine Rolle spielen.