Ein katholisches Gotteshaus im Osten Deutschlands ist zusammen mit Grundstück und Pfarrhaus versteigert worden. Seit 2020 wurde es schon nicht mehr kirchlich genutzt. Der neue Besitzer darf die Kirche nun aber längst nicht für alles nutzen.
Die denkmalgeschützte katholische Kirche in Hettstedt in Sachsen-Anhalt ist am Freitag bei einer Auktion in Leipzig für 163.000 Euro versteigert worden. Das neogotische Kirchengebäude aus dem Jahr 1892 wurde zusammen mit dem ehemaligen Pfarrhaus und dem knapp 5.000 Quadratmeter großen Grundstück veräußert. Die Kirche, die zum Bistum Magdeburg gehört, ist seit 2020 profaniert und wird nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzt. Der anonyme Käufer war nicht selbst anwesend, sondern hatte vorab einen Bieterauftrag eingereicht. Das Mindestgebot lag bei 149.000 Euro.
Bei der Versteigerung durch die Sächsische Grundstücksauktionen AG wurde darauf hingewiesen, dass laut Grundbucheintrag gewerbliche Nachnutzungen ausgeschlossen sind, die dem ursprünglichen Charakter der Kirche widersprechen. Dazu gehöre etwa eine Nutzung als Spielhalle, Sexshop, Bordell, Einrichtung für Abtreibungen oder Sterbehilfe, Waffengeschäft, Versammlungsstätte radikaler oder verfassungsfeindlicher Gruppierungen.
Die Versteigerung von Kirchengebäuden ist selten. 2019 war in Nordrhein-Westfalen eine katholische Kirche für 99.000 Euro versteigert worden.