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Kirche in Niedersachsen bittet Missbrauchsopfer um Mitarbeit

Bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche sollen auch Betroffene mitreden. Die evangelische Kirche in Niedersachsen und Bremen lädt sie zu einem ersten Treffen ein.

Wer in der evangelischen Kirche von Niedersachsen und Bremen sexualisierte Gewalt erfahren hat, ist zur Mitarbeit bei der Aufarbeitung eingeladen. Zur Teilnahme an einem ersten Betroffenenforum am 3. August rufen die evangelischen Kirchen und Diakonischen Werke Niedersachsens und Bremens sowie die Geschäftsstelle der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission auf. Die Betroffenen sollen sich mit Hilfe einer externen Moderation und einem Achtsamkeits-Team in einem geschützten Rahmen austauschen können, wie die Geschäftsstelle am Montag in Hannover mitteilte.

Das Forum in Hannover dient den Angaben zufolge dazu, dass Betroffene sich untereinander und mit Vertretern aus Kirche und Diakonie vernetzen. Teilnehmende erhielten die Möglichkeit, kontinuierlich bei der Unabhängigen Kommission mitzuarbeiten. Dieser sollen gemäß einer Vereinbarung zwischen der Kirche und der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung Vertreter von Betroffenen angehören. Zudem arbeiten dort neben Kirchenvertretern externe Fachleute mit, die von der Landespolitik ausgewählt werden. Alle drei Gruppen bestimmen ihre Vertretung selbstständig.

Die unabhängige Kommission hat unter anderem die Aufgabe, das Ausmaß der Missbrauchsfälle zu erheben und Strukturen aufzudecken, die sexualisierte Gewalt ermöglichen. Zudem ist sie Ansprechpartner für Betroffene.