Die Kinderärzte pflichten ihren Kollegen in den Hausarzt-Praxen bei: Telefonische Krankschreibungen sind eine Entlastung für alle.
Für Kinderärzte sind telefonische Krankschreibungen eine große Entlastung. “Man entlastet damit die Familien und bei den immer knapper werdenden Ressourcen an Fachkräften auch die Praxen, sagte der Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen, Jakob Maske, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Als Beispiel nannte er eine leichte Durchfallerkrankung oder einen grippalen Infekt. Bei schweren Erkrankungen kämen die Eltern mit ihren Kindern sowieso weiter in die Praxis. Er sehe auch nicht, dass Missbrauch deutlich zugenommen habe, so Maske weiter.
Angesichts eines hohen Krankenstandes hatten Arbeitgeber zuletzt ihre Forderung nach einer Abschaffung der telefonischen Krankschreibung bekräftigt. Ungerechtfertigte Praktiken von digitalen Geschäftemachern müssten unterbunden werden. Die Hausärzte hielten dagegen, dass eine solche Abschaffung “schlichtweg absurd” sei. Die Einführung der telefonischen Krankschreibung sei aus medizinischer Sicht sinnvoll und bisher “eine der ganz wenigen erfolgreichen politischen Maßnahmen zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens” gewesen, sagte die Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth.
Die AOK und die Techniker Krankenkasse hatten ebenfalls erklärt, dass die telefonische Krankschreibung verantwortungsvoll genutzt werde und die Praxen entlaste. Die telefonischen Krankschreibungen seien nicht Grund für den hohen Krankenstand. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhard, hatte zusätzlich den Vorschlag in die Debatte eingebracht, Krankschreibungen auch stundenweise zu ermöglichen.